Neben dem Haupteingang des Extasy liegen sie als Erinnerung an vergangene Zeiten: die ausrangierten Gondeln aus dem Jahr 1996. Der ein oder andere Praterbesucher nützt die Möglichkeit, darin Platz zu nehmen und sich auszuruhen, während ohrenbetäubende Musik aus den Woofern des Extasy dröhnt. Mutige Adrenalinjunkies, die sich im Karussell Fliehkräften von bis zu 4G aussetzen, werden nun in neuen Gondeln durch die Luft gewirbelt, die die Inhaberin Katja Kolnhofer 2017 gekauft und heuer montiert hat. Schöner und technisch hochwertiger sollen sie für ein aufregenderes Fahrgefühl mit fußfreien Sitzen sorgen, zeigt sich Kolnhofer stolz. Zudem sind sie 60 kg leichter, sorgen damit für schnellere Bewegungen und für ein aufregenderes Fahrterlebnis.
Sensoren sorgen für Sicherheit
Für das Schließen und Öffnen der Bügel wird Pneumatik benötigt. Jeder Sitz verfügt über zwei Zahnrasten, die mit drei Sensoren überwacht werden. Insgesamt sind rund 40 Sensoren im Einsatz. Sie geben dem Operator unverzüglich Rückmeldung an das System (Pilz PSS4000), sollte etwas im Bereich Luftventile, Schütze, Höhenmesser, Geschwindigkeitsmesser oder etwa Öltemperatur nicht planmäßig laufen. „Sollte auch nur ein Sensor auslösen, kann die Fahrt nicht gestartet werden bzw. schaltet sich das Gerät ab“, sagt Kolnhofer.
Bewegung durch Hydraulik und Motoren
Mittels einer Hydraulikpumpe und zwei Zylindern an den Seiten kann der Mittelbau um etwa 1,3 m in die Höhe gehoben oder gesenkt werden. Die fünf Arme können ebenfalls mittels der zweiten Hydraulikpumpe sowie jeweils einem Hydraulikzylinder pro Arm angehoben werden, bis der Fahrgast kopfüber in der Gondel hängt. Für die Drehung des Mittelbaus und der Gondeln sorgen Gleichstrom-Motoren. Ein Motor mit Planetengetriebe dreht den großen Zahnkranz am Mittelbau, die jeweils fünf kleineren Gleichstrom-Motoren drehen den Zahnkranz am Arm, sodass die Gondeln in Bewegung kommen. Das Hoch und Runter sowie die Drehungen des Mittelbaus und der Gondeln steuert der Operator am Steuerpult. Hierfür ist eine spezielle Einschulung und Fahrpraxis notwendig, so Kolnhofer: „Nur vier meiner 14 Mitarbeiter dürfen das Extasy steuern.“ Sicherheit, das wird im Gespräch deutlich, ist Kolnhofer wichtig.
Licht und Sound schaffen Stimmung
Die Lichttechnik hat Kolnhofer selbst angekauft. Sie wird mittels e:cue Programmierung mit einem Touch-Panel angesteuert. Programmiert wird es vom von ihr eingeschulten Personal. Die Jingles für den Start und für die Fahrt wurden von DJ Sigi di Collini nach Vorgaben extra für das Extasy erstellt.

Von Elisabeth Stuppnig