oethg logonewsletter hinweis

Im Wiener Prater sorgen ausgeklügelte Technik und neue Sitze im schnellsten Kopfüber-Karussel der Welt „Extasy“ für noch größeres Fahrvergnügen.

Serie: Der Wiener Prater – ein Ort fantastischer Technik

Seit 1766 begeistert der Wiener Prater Bewohner und Touristen als Ort der Zerstreuung, des Amüsements und nicht zuletzt als Schauplatz ausgefinkelter Technik, um seine Besucher ins Reich des Unerklärlichen, des Fantastischen und denkbar Unmöglichen zu entführen. 1896 fanden etwa die ersten Filmvorführungen in Form von Panoramen, Laterna-magica-Vorführungen und Panoptiken im Prater statt. Doch wie sieht es heute aus? Wir haben uns einige Attraktionen des Praters genauer angesehen.


Adrenalin-Kick: Im „Extasy“ des Wiener Praters werden Kopfüber-Kräfte von bis zu 4G frei. Foto: Kolnhofer

Neben dem Haupteingang des Extasy liegen sie als Erinnerung an vergangene Zeiten: die ausrangierten Gondeln aus dem Jahr 1996. Der ein oder andere Praterbesucher nützt die Möglichkeit, darin Platz zu nehmen und sich auszuruhen, während ohrenbetäubende Musik aus den Woofern des Extasy dröhnt. Mutige Adrenalinjunkies, die sich im Karussell Fliehkräften von bis zu 4G aussetzen, werden nun in neuen Gondeln durch die Luft gewirbelt, die die Inhaberin Katja Kolnhofer 2017 gekauft und heuer montiert hat. Schöner und technisch hochwertiger sollen sie für ein aufregenderes Fahrgefühl mit fußfreien Sitzen sorgen, zeigt sich Kolnhofer stolz. Zudem sind sie 60 kg leichter, sorgen damit für schnellere Bewegungen und für ein aufregenderes Fahrterlebnis.

Sensoren sorgen für Sicherheit

Für das Schließen und Öffnen der Bügel wird Pneumatik benötigt. Jeder Sitz verfügt über zwei Zahnrasten, die mit drei Sensoren überwacht werden. Insgesamt sind rund 40 Sensoren im Einsatz. Sie geben dem Operator unverzüglich Rückmeldung an das System (Pilz PSS4000), sollte etwas im Bereich Luftventile, Schütze, Höhenmesser, Geschwindigkeitsmesser oder etwa Öltemperatur nicht planmäßig laufen. „Sollte auch nur ein Sensor auslösen, kann die Fahrt nicht gestartet werden bzw. schaltet sich das Gerät ab“, sagt Kolnhofer.

Bewegung durch Hydraulik und Motoren

Mittels einer Hydraulikpumpe und zwei Zylindern an den Seiten kann der Mittelbau um etwa 1,3 m in die Höhe gehoben oder gesenkt werden. Die fünf Arme können ebenfalls mittels der zweiten Hydraulikpumpe sowie jeweils einem Hydraulikzylinder pro Arm angehoben werden, bis der Fahrgast kopfüber in der Gondel hängt. Für die Drehung des Mittelbaus und der Gondeln sorgen Gleichstrom-Motoren. Ein Motor mit Planetengetriebe dreht den großen Zahnkranz am Mittelbau, die jeweils fünf kleineren Gleichstrom-Motoren drehen den Zahnkranz am Arm, sodass die Gondeln in Bewegung kommen. Das Hoch und Runter sowie die Drehungen des Mittelbaus und der Gondeln steuert der Operator am Steuerpult. Hierfür ist eine spezielle Einschulung und Fahrpraxis notwendig, so Kolnhofer: „Nur vier meiner 14 Mitarbeiter dürfen das Extasy steuern.“ Sicherheit, das wird im Gespräch deutlich, ist Kolnhofer wichtig.

Licht und Sound schaffen Stimmung

Die Lichttechnik hat Kolnhofer selbst angekauft. Sie wird mittels e:cue Programmierung mit einem Touch-Panel angesteuert. Programmiert wird es vom von ihr eingeschulten Personal. Die Jingles für den Start und für die Fahrt wurden von DJ Sigi di Collini nach Vorgaben extra für das Extasy erstellt.

Licht und Sound sorgen für die passende Stimmung. Auf das Steuerpult ist die Besitzerin Katja Kolnhofer ganz besonders stolz. Foto: Patrick Krammer

 

Von Elisabeth Stuppnig

Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite benutzerfreundlicher zu gestalten. Wenn Sie diese Webseite nutzen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies.