Langsam fährt die auf einer runden Plattform aufgehängte Gondel hoch, den Turm entlang. In 80 m Höhe ist Schluss. Die Beine baumeln, die Aussicht ist atemberaubend. Wer einen Blick hinunterwirft, wird sich bewusst, wie hoch der zweitgrößte Turm des Praters ist – nur der Praterturm mit seinem berühmten Kettenkarussel ist höher. Langsam beginnt sich die Plattform zu drehen, man hat genügend Zeit, den Blick über Wien schweifen zu lassen, bevor der Turm erneut Halt macht, sich der Haken an der Gondel löst, der Kran das Gewicht loslässt und man mit 0 G 50 m in die Tiefe fällt. Ungebremst, im freien Fall.
Weiches Abbremsen im Nebel
18 Personen in 18 drehbaren Gondeln fasst der im Jänner 2017 errichtete Turm mit einer Grundmasse von 23 x 20 m und einem Konstruktionsgewicht von insgesamt 130 t. Nach 50 m in freiem Fall sorgen die mit Kupfer-Ionen verunreinigten Magnete für ein weiches Abbremsen – das Bremssystem ist eine Permanent Magnet Linear Wirbelstrombremse von intrasys „Fail Safe“. Die passende Stimmung haben die Fahrgäste der Beleuchtung mit 8.000 Stück Multicolor LEDs sowie dem beim Bremsvorgang ausgestoßenen Nebel zu verdanken. Der Stromanschluss versorgt den Freifallturm mit 300.000 Watt. Für dreifache Sicherheit sorgt die Sitzplatzverriegelung von Gerstlauer Rides.
Von Elisabeth Stuppnig