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„3 FRAGEN AN ...“ Andreas Zechner, techischer Direktor der Salzburger Festspiele. Der technische Direktor bleibt auch während der aktuellen Krise optimistisch. Er rechnet damit, dass Normalität ins Theater zurück kehren wird und hofft darauf, dass die Jubiläums-Spielzeit der Salzburger Festspiele durchgeführt werden kann.

Andreas Zechner hofft darauf, die Jubiläums-Spielzeit wie geplant durchführen zu können. Foto: Andreas Zechner

Wie geht es Ihnen und Ihrem Team in der derzeitigen Situation? Wie bewältigen Sie die schwierige berufliche Zeit? Welche Tipps geben Sie Ihren Kolleg*innen?

Danke für Ihre Nachfrage. Ich gewinne den Eindruck, dass unser gesamtes technisches Team die derzeitige Situation höchst professionell und gefasst aufnimmt. Wir stehen unmittelbar vor unserer Jubiläums-Spielzeit, sind technisch sehr gut vorbereitet und hoffen noch immer auf eine positive Entwicklung, so dass wir die Spielzeit 2020 im vollen Umfang durchführen dürfen. Die große Flexibilität, die wir uns im täglichen Arbeitsleben abverlangen, die positive Einstellung zu immer neuen beruflichen Situationen hilft uns, uns auch auf diese schwierige und unsichere Zeit bestmöglich einzustellen. Mein Rat an meine Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen ist, die Unsicherheit der Zeit auszuhalten und konkret weiter auf alle möglichen Szenarien für die Salzburger Festspiele 2020 vorbereitet zu sein.

Viele Theater, Künstler oder Veranstalter versuchen, mit Initiativen und innovativen Ideen die Corona-Zeit zu meistern. Es gibt TV-Aufzeichnungen, Videos, Chats oder Lesungen aus dem Homeoffice und vieles mehr. Welche Initiativen oder Aktivitäten könnten auch nach der Krise Bestand haben? Welche Ideen haben Ihnen persönlich gut gefallen?

Grundsätzlich begrüße und unterstütze ich jede qualitativ wertige Vermittlungsarbeit von Kunst und Kultur als Lebensmittel unserer Gesellschaft. Es ist mir sehr wichtig, dass wir weiter für eine große, vielfältige und umfangreiche Präsenz von Kunst und Kultur in den unterschiedlichsten Medien eintreten. Für mich persönlich muss ich offen feststellen, dass ich mich in dieser Frage als Traditionalist einschätze. Wir Theaterleute arbeiten fast ausschließlich an der Einmaligkeit des Live-Erlebnisses jeder Produktion und Vorstellung, für einen lebendigen Diskurs und das Zusammenkommen in einem Kräfteparallelogramm von Künstlerinnen, Mitarbeiterinnen zusammen und dem Publikum. Das ist es, was ich am Theater liebe. Das ist es, was mir aktuell fehlt.

Wie könnte man nach den Sperrungen möglichst rasch zur Normalität zurückkehren? Wird es die Kultur-Vermittlung in der Normalität, wie wir sie kannten, überhaupt noch geben? Welche Veränderungen sehen Sie mittel- oder langfristig auf uns zukommen?

Ich bin vor allem auch Optimist und gehe fest davon aus, dass wir uns die „Normalität“ im Theater, wie wir sie kennen und schätzen, wieder zurückerobern werden. Eine der großen Entbehrungen dieser Tage ist doch für uns alle, die wir gesund durch die Krise gehen, dass wir uns sozial einschränken müssen. Ich freue mich auf die Zeit, da wir uns wieder im Theater treffen, austauschen und die Kraft der Kunst gemeinsam erleben dürfen.

www.salzburgerfestspiele.at

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