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Der renommierte Award für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Theater- und Bühnenproduktion zeichnet in diesem Jahr gleich zwei Projekte aus.

Die Parallelwelt Foto: Birgit Hupfeld

Die Preisträger des „Opus – Deutscher Bühnenpreis“ stehen fest. In der Kategorie „Theater – künstlerische und technische Realisation“ prämiert Opus das innovative Bühnenstück „Die Parallelwelt“. Siegerprojekt in der Kategorie „Tour – Lichtdesign“ ist die „Woman Worldwide Tour“ der französischen Band Justice.

Kategorie Theater – künstlerische und technische Realisation: „Die Parallelwelt“

Zwei Theater, zwei Bühnen, zwei Zuschauerräume mit einem verdoppelten Publikum in zwei Städten, die so tun als wären sie eins. Das Theaterstück „Die Parallelwelt“ erzählt die Geschichte von einer Person von der Geburt bis zum Tod. Die Bühnen präsentieren die Handlung dabei in entgegengesetzten Richtungen (Geburt – Tod, Tod – Geburt). Die Handlungsstränge treffen sich nur einmal in der Mitte des Stücks. Dabei stehen sich die zwei Theatergruppen gegenüber. In diesem Moment geraten alle Sicherheiten über unser Dasein endgültig ins Wanken. Die Naturgesetze spielen verrückt, die Bilder der Wirklichkeit beginnen zu tanzen.

Im Schauspiel Dortmund und im Berliner Ensemble stehen jeweils sieben Schauspieler auf der Bühne. Sie werden gefilmt und tragen Mikrofone. Was sie sagen und was die Kameras sehen, ist so gut wie in Echtzeit in der anderen Stadt auf einer Leinwand zu sehen. Die Besucher im jeweiligen Haus sehen neben dem Leinwand-Geschehen das „echte“ Geschehen auf „ihrer“ Bühne. Dass die Schauspieler von Anfang an parallel spielen und auch miteinander interagieren, ist möglich, weil die Verzögerung von ca. 0,3 Sekunden kaum spürbar ist.

Mit der Produktion geht Kay Voges konsequent den Weg weiter, den er schon vor vielen Jahren begonnen hat: Er entwickelt eine neue Theatersprache, indem er moderne Medien Teil des Inhalts werden lässt und diese in die Gesamtästhetik einbindet.

Mehr zur Technik in der aktuellen PROSEPCT-Ausgabe 1-19.

Kategorie Tour – Lichtdesign: „Woman Worldwide“ Tour der Band Justice

Der zweite Opus 2019 geht personenbezogen an Vincent Lerisson, für das außergewöhnliche und variable Lichtdesign der „Woman Worldwide Tour“ der französischen Elektroband „Justice“. Als Lichtdesigner ist Lerisson festes Mitglied der Band.

Die Show verzichtet weitgehend auf den für Inszenierungen in diesem Genre oft verwendeten Video Content. Vielmehr setzt Lerisson auf den Einsatz modernster Technik, viel Tiefe durch Gassenlicht und verschiedene Ebenen im Roof sowie ein extrem präzises Timing: So geht die beeindruckende Light Show eine perfekte Symbiose mit den gespielten Songs und den beiden Künstlern ein. Das besondere Highlight seines Bühnendesigns waren die beweglichen Bühnenelemente. Diese bestanden aus dreieckigen Bauten, die an Media-Spinnern montiert waren. Auf jeder der drei Seiten waren unterschiedliche Flächen installiert – ein Spiegel, Chromlech Elidy und eine Videofläche mit 6 mm Pixelpitch. Ein weiteres Element der Bühnenshow sind die sonst eher von Rock-Konzerten bekannten Verstärkerwände, die die Bühne optisch verbreitern und im Laufe der Show überraschend selbst zu Lichtquellen werden. Das gesamte Set-Design ist extrem effizient für die verwendete Fläche: Es öffnet den Raum und umrahmt die Künstler, die vor den Chromlech Elidys häufig wie Silhouetten erscheinen.

Der Startschuss der Woman Worldwide Tour fiel im März 2018 in Bogotá. Es folgten Auftritte in über 20 Ländern auf 5 Kontinenten.

Woman Worldwide Foto: Promo

Opus – Deutscher Bühnenpreis

Der Ehrenpreis wird alljährlich im Rahmen der Prolight + Sound in Frankfurt verliehen. Jury und Kuratorium des Preises setzen sich zusammen aus Vertretern des Verbandes für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V. (VPLT), des Europäischen Verbandes der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) sowie Branchenkennern, Vertretern der Fachpresse und der Messe Frankfurt. Am 4. April nehmen die Projektverantwortlichen den Preis im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung entgegen.

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