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ImPulsTanz 2018 ging ohne große Probleme und ohne große Neuerungen über die Bühne. Das größte Tanzfestival Europas war dennoch kein business as usual.

Nick Power (AU/KH) "Between Tiny Cities រវាងទីក្រុងតូច". Foto: Thoeun Veassna

42 Compagnien. 53 Produktionen. 157 Vorstellungen (inklusive Zusatzvorstellungen) an 11 Spielorten. Trotz des großen organisatorischen Aufwands, der das größte zeitgenössische Tanzfestival Europas begleitet, blieben die großen Katastrophen aus, wie Andreas Grundhoff, Technischer Leiter des Festivals berichtet: „Es gab nicht die eine große Krise. Dafür aber 1.000 kleine Probleme, um die man sich kümmern musste.“

Kommunikation ist alles

Er beschreibt das Festival als gewaltiges logistisches Projekt, das man nur mit einem guten Team bewältigen könne. „Die Mitarbeitenden haben alle jahrelange Festival-Erfahrung und können einander einfach die Bälle zuwerfen, wenn etwas anfällt.“ Die Schlagworte sind Kommunikation und Professionalität. Da ist es auch kein größeres Problem, wenn der Boden für eine Companie mal ins falsche Gebäude geliefert wird und zwischenzeitlich als verschollen gilt. Ein großer Vorteil für das Team des ImPulsTanz-Festivals sei, dass viele der dort auftretenden Tanzcompanien auf Tourneen oder Festivals ausgerichtet sind. Sie wüssten dann schon genau, wie alles abläuft. Dadurch können auch größere technische und terminliche Anforderungen gemeinsam gemeistert werden.

Projizierter Tanz

Für die Performance „UnBearable Darkness“ von Choy Ka Fai werden die Bewegungen des Tänzers auf der Bühne als 3D-Modell an die Wand hinter ihm projiziert. Dazu steckt er in einem Anzug, der seine Bewegungen erkennt und per stabiles WLAN an einen leistungsfähigen Computer sendet. Dieser wiederum rechnet sie in Echtzeit in einem 3D-Rendering-Programm um und wirft das Ergebnis mit einem HD-Projektor auf die Wand. Generell sind heuer einige HD-Projektoren zum Einsatz gekommen. Das sind laut Grundhoff keine großen technischen Neuigkeiten, genauso wenig wie die Nebelwerfer – es ginge vielmehr darum, mit der bestehenden Technik und ein wenig Kreativität die besten Performances zu ermöglichen.

Choy Ka Fai (DE/SG) "UnBearable Darkness". Foto: Hideto Maezawa

Insekten an Gerüsten

So auch bei der Vorstellung „Insect Train“ von Cecilia Bengolea und Florentina Holzinger. Die Performerinnen steckten in Insekten-Kostümen. Eine der beiden Tänzerinnen musste dabei an Bungie-Seilen befestigt werden, damit sie eine bestimmte Drehung machen konnte. Da das Odeon-Theater aber über keine passenden Anbringungsmöglichkeiten verfügte, musste man zuerst ein Gerüst im Theater errichten. Doch auch hier blieben die großen Probleme aus. Laut Andreas Grundhoff war die größte Hürde beim ImPulsTanz-Festival nämlich viel profaner: die Hitze. Viele der Spielorte waren in historischen Gebäuden. Trotz Klimaanlage setzten die hohen Temperaturen im Sommer allen Beteiligten zu.

Cecilia Bengolea (FR/AR) & Florentina Holzinger (NL/AT) "Insect Train". Foto: Ali Tollervey

 

Save the Date: ImPulsTanz 2019, vom 11. Juli bis 11. August in Wien

www.impulstanz.com

Text Florian Born

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