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Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker findet am 16. Juni 2022 das 18. Mal statt. Dirigiert wird es erstmals vom 43-jährigen Maestro Andris Nelsons aus Lettland. Nicht nur der Dirigent ist wichtig bei dem Megaevent im Schlosspark Schönbrunn, sondern auch Techniker:innen aus verschiedenen Sparten helfen die Veranstaltung ohne Fehler über die Bühne zu bringen. Ein Einblick:

Seit 1842 tritt die Wiener Philharmoniker auf, seit 2004 erstmals in Form des Sommernachtskonzerts. Die Bühnentechnik betreut der Techniker Bernhard Schmid, der besonders auf Übertragungsqualität, Betriebssicherheit und die Optik, alles muss makellos aussehen, achtet. „Da es eine Openairveranstaltung auf historischem Boden ist gelten besondere Bedingungen. Unsere Endgegner sind Wind, Regen und auch bei Sonnenschein quält uns die Hitze auf der Bühne. Also laufen schon untertags mehrere große Ventilatoren, die nur zur Kühlung der Technik gebraucht werden“, klärt Schmid auf.

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Foto ©: Julia Wesely 

Ton in Ton
Über 80 Mikrophone von Sennheiser und Austrian Audio sollen für einen rundum vollen Ton sorgen. Schmid führt weiter aus: „Die Mikrofonsignale kommen von der Bühne zu uns auf die Hinterbühne. Dort werden sie mit analogen Mikrofonsplittern drei Mal gesplittet: Der erste Ausgang geht direkt in die Beschallung, der zweite Ausgang geht zum ORF-Übertragungswagen und der dritte zum Recordingcontainer. Die Berliner Firma Teldex kümmert sich um die unmittelbar nach dem Konzert erscheinende CD. Auch haben wir eine MADI-Leitung als redundante Leitung zum ORF-Wagen gelegt, um im Falle eines Leitungsausfalls rechtzeitig umschalten zu können.“ Das Signalsplitting passiert, aus Gründen der Betriebssicherheit, mit speziell umgebauten BSS Splittern nach wie vor analog. Auch für die Multichannel Audio Digital Interface Leitung werden vorwiegend Geräte von Direct out aus Deutschland und HORUS, sowie HAPI von Merging.technologies aus der Schweiz, verwendet. Tontechnisch werden wie auch die Jahre zuvor 144 Lautsprecherkomponenten von L-Acoustics zum Einsatz kommen und für Sound sorgen.

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Foto ©: Berhard Schmid 

Ein komplette Netzversorgung
„Wir bauen eine vollredundante Netzversorgung, aus zwei Stromkreisen, für das Sommernachtskonzert auf.“, lässt uns der Mikrofonist wissen. Bei der Mikrofonierung der Bühne wird besonders auf die Trittschalldämmung und eine möglichst ideale Mikrofonposition geachtet. Natürlich muss auch der Ton während des Konzerts kontrolliert werden. Die ständig ankommenden Mikrofonsignale werden zum einen optisch auf einem Monitor, sowie akustisch über Kopfhörer, überwacht. Im Fall, dass ein Kabel oder Mikrophon defekt ist, sind Sparemikros auf der Hinterbühne vorbereitet. Alles muss funktionieren und das Team muss bestmöglichst zusammenarbeiten, um das Spektakel problemlos über die Bühne zu bringen. "Erwähnenswert sind auf jeden Fall die Reinugsnkräfte. Sie sorgen unermüdlich dafür, dass der feine weiße Staub sich nicht auf der schwarzen Hochglanzbühne verfängt. Einfach toll und essenziell", schwärmt Schmid.  

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Foto ©: Julia Wesely

Ohne technische Probe voran
„Dieses Jahr haben wir einen Aufbautag weniger und keine technische Probe mit der Philharmoniker. So wie bisher üblich mikrofonieren und verkabeln wir nach der ersten Probe. Die Kabel fixieren können wir dieses Jahr nicht – das muss wohl alles von Anhieb an passen“, meint der Techniker. Mittlerweile wird das Sommernachtskonzert Schönbrunn im Fernsehen in mehr als 60 Länder der Welt übertragen. Vor Ort besuchen jedes Jahr bis zu 100.000 Menschen das Konzertereignis, hoffentlich dieses Jahr wieder!

 

(lah) 

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