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Deutschlands Bühnen sind in die Jahre gekommen. Viele Häuser waren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wiederaufgebaut worden, oft mit recht bescheidenen Mitteln.

Serie: Alles neu, alles besser

Eine flächendeckende Diskussion um Machbarkeiten und Finanzierung überzieht die deutsche Theaterszene. Es wird gebaut wie seit Jahrzehnten nicht – doch manches Vorhaben zieht sich wie ein Strudelteig. 


„Eine neue 'Welle' von Theaterbauten rollt augenblicklich über das verblüffte Publikum“ schrieb damals, 1956, Johannes Jacobi in der ZEIT. Nun sind die Babyboomer der Theaterbesucher mit ihren Kulturtempeln in die Jahre gekommen. Und vielerorts stellte sich die Frage: Sanierung oder Neubau? Denn nach dem Krieg baute man nicht nur vielerorts sparsam, sondern auch etwas mutlos. Den heutigen Anforderungen können die Theater platztechnisch und statisch kaum entsprechen. „Die große Sanierungswelle rollt an“ titelte diesmal die Süddeutsche Zeitung im Juli 2018. 80 Prozent der Theater in Deutschland seien sanierungsbedürftig.

Hier ein – ganz unvollständiger – Überblick über kleinere und größere aktuelle Vorhaben:

Frankfurt

Je nach Berechnungen kosten Sanierung oder Neubau der Frankfurter Oper und des benachbarten Schauspielhauses zwischen 700 und 900 Mio. Euro. In den vergangenen Wochen neigte sich das Pendel wieder der Sanierung zu: die Aufgabe des zentralen Platzes in der Innenstadt zugunsten eines Neubaus würde daher eher wieder verworfen.

Stuttgart

Für die Sanierung seiner Stuttgarter Staatsoper will die Stadt mehr als eine Milliarde Euro ausgeben. Das wäre mehr als die Summe, die schlussendlich für die vieldiskutierte Hamburger Elbphilharmonie zu bezahlen war. Stadt und Land müssen sich die Kosten teilen. Eine spannende Diskussion – ohne Termin für den Baubeginn.

Karlsruhe

Gerade begonnen hat die Sanierung des Badischen Stadttheaters. Das Wiener Büro Delugan Meissl hatte den Architektenwettbewerb gewinnen können. 300 Millionen Euro werden in den kommenden zehn Jahren verbaut – das Theater soll ein zentraler Anziehungspunkt für alle BürgerInnen werden.

Köln

Seit 2012 werden Oper und Schauspielhaus umgebaut, statt anfangs kalkulierter 253 Millionen Euro rechnet man nun eher mit Baukosten von 571 Millionen. Und die dreijährige Bauzeit war auch zu optimistisch – vor 2023 glaubt keiner mehr an einen Spielbetrieb.

Hannover

Beim Niedersächsischen Staatstheater steht der Neubau der Theaterwerkstätten auf dem Programm, 21 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Die Fertigstellung ist für 2021 geplant. 

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