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Bei der World Radio Conference 2023 (WRC23) wird erneut über das wichtige Sub-700MHz Frequenzband diskutiert. Christoph Keintzel (OETHG) bietet einen Überblick über den Status quo und schätzt zukünftige Szenarien ein.

Rundfunk- und Kulturveranstalter kämpfen um ihr Frequenzband zwischen 470 bis 694 MHz. Bild © Unsplash

Anwender:innen von PMSE Geräten (Programm Making and Special Events; Funkmicros, InEars und dergleichen) wissen: Die genutzten Frequenzen sind ein essenzieller Part für den reibungslosen Einsatz dieser Geräte. Broadcaster sind aktuell die primären Nutzer des Spektrums – PMSE Anwender:innen die Sekundär-User. PMSE darf demnach die nicht vom Rundfunk genützten Bereiche nützen. Da Funkfrequenzen an Landesgrenzen nicht Halt machen, können solche Entscheidungen nicht regional behandelt werden.

Drei mögliche Szenarien
Szenario 1: No Change: Alles bleibt wie es ist. Für die Branche ist dies ohne Frage die beste Lösung.
Szenario 2: Primäre Nutzung im Rundfunk und co-primäre Nutzung im Mobilfunk: Damit könnten jene regionalen Verwaltungen die dem Mobilfunk mehr Raum geben möchten, Frequenzen für den Mobilfunk freigeben.
Szenario 3: Die komplette Freigabe des Sub 700 Bandes für den Mobilfunk: Eine solche Lösung wäre sowohl für den Rundfunk, als auch für die PMSE User:innen nicht nur eine große Veränderung, sondern auch eine Veränderung in die falsche Richtung.

Internationale Allianzen
In vielen Ländern haben sich Anwender:innen zusammengeschlossen, um für den Erhalt der sogenannten Kulturfrequenzen zu kämpfen.
In Österreich kämpfen die Frequenz Allianz, in Deutschland Save Our Spectrum, für eine „No Change“ Entscheidung.

Ein Ausblick – WRC23
Hinter diesen Entscheidungen stecken jede Menge Unterorganisationen. Mit vielen davon hat sich die RSPG (die Radio Spectrum Policy Group) beraten. Sie ist das wichtigste Beratungsgremium für die EU-Kommission.
Deren Empfehlung für die WRC23 wird nach heutigem Stand voraussichtlich „No Change“ lauten.
Als Kompromiss ist aber auch Szenario zwei denkbar, bei der dem Mobilfunk auf regionaler Ebene eine co-primäre Nutzung zugewiesen werden kann. Erfahrungsgemäß würde sich diese Variante fatal auf die möglichen freien Funkbereiche auswirken.
Das Worst-Case-Szenario, eine komplette Umwidmung des Sub700 Bereiches für den Mobilfunk, steht zumindest aus europäischer Sicht nicht derzeit nicht zur Debatte. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass andere Länder und Regionen diesen Plan durchkreuzen.

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