oethg logonewsletter hinweis

„Lydfelter“ bedeutet „Klangfelder“ und ist ein Projekt des internationalen Künstlerkollektivs XYZ Sound Collective. Beim LydFelter Immersive Sound Festival im Frederiksberger KU.BE in Dänemark setzten sich zehn Künstler des Kollektivs experimentell und progressiv mit dem Potenzial immersiven Sounds auseinander.

Soundwelten aus dem Lockdown, hörbare Performances: Beim LydFelter Immersive Sound Festival in Dänemark schuf das XYZ Sound Collective ganz eigene Sphären. Foto: Ewa Godd

Sieben halb- bis einstündige Performances entstanden für das LydFelter Immersive Sound Festival in Frederiksberg in Dänemark. Das Künstlerkollektivs XYZ Sound Collective ließ dabei Welten aus Erinnerungen, Ängsten und Geometrien entstehen, Sounds aus Tsunamis, Klingeltönen und Timbre. So verschiedenartig die Performances konzipiert sind, geht es XYZ immer darum, die Präsenz und Körperlichkeit von Sound erlebbar zu machen – auch in Interaktion mit dem Publikum.

XYZ Sound Collective arbeitete hierfür mit Meyer Sound zusammen, um im KU.BE ein immersives Soundsystem einzusetzen. Für die Konzerte wurde Spacemap Go, ein neues Spatial Sound Design und Mixing Tool, genutzt. Installiert wurden insgesamt 20 Lautsprecher in zwei Kreisanordnungen: die erste auf Ebene der Performer und des Publikums, die zweite auf Höhe des unbesetzten Balkons. Während die untere Kreisanordnung Publikum und Performer umschloss, war die obere im Durchmesser kleiner dimensioniert und zentraler angeordnet.

Die Firma SoundCrew Live Production installierte hierfür insgesamt acht ULTRA-X40, zwei ULTRA-X42, vier ULTRA-X20, zwei UPJ und vier 750-LFC Subwoofer. Gesteuert wurde das System mit Spacemap Go und zwei GALAXY 816 Prozessoren.

Foto: Ewa Godd

Sounds färben und editieren

Ausschlaggebend für die Realisierbarkeit der Performances war die Transparenz, die ein Soundsystem liefern kann. „Wir haben uns dazu entschieden, mit Lautsprechern von Meyer Sound zu arbeiten, weil sie unserem Workflow diese starke Transparenz geben. Du bekommst von überall im System denselben, identischen Sound und kannst ihn, wie du möchtest, von deinem Computer aus färben und editieren“, sagt Ingvild Skandsen vom XYZ Sound Collective.

Die Künstlerin Julie Østengaard nahm auf Einladung von Ingvild Skandsen am LydFelter Festival teil und arbeitete für ihre Performance „Ode to the Mobilephone“ erstmals mit Spacemap Go. „Ich bin beeindruckt davon, wie das Interface aufgebaut ist, man kann damit nahtlos arbeiten. Dadurch, dass alles in einem Interface versammelt ist, kann man alle Kanäle gleichzeitig sehen und visuell nachvollziehen, wie sich der Sound bewegt. Das konnte das Narrativ meiner Arbeiten verstärken.“

Foto: Ewa Godd

Lockdown als Soundwolke

Das Narrativ der Künstlerin ULLA ist in der Einsamkeit des Lockdowns entstanden. Ihre Performance „The sounds that surround me“ entführt das Publikum in die abgeschlossene Welt von ULLAs eigenem Apartment mit seinen hohen Decken und dünnen Wänden. „Während des Lockdowns“, sagt ULLA von XYZ, „sind meine Ohren aufgewacht. Sie waren lange in tiefem Schlaf gelegen oder hatten nicht wirklich zugehört.“ ULLAs Performance macht die kleinen Dinge zum großen akustischen Erlebnis. Das Geräusch einer Kaffeetasse, die ein kleines Stück weit über die Arbeitsplatte der Küche geschoben wird, ist so präsent, so identifizierbar und so authentisch, dass man den Kaffee riechen kann und akustisch eine Welt entsteht.

Mit dem LydFelter Festival war das XYZ Sound Collective zum zweiten Mal im KU.BE in Frederiksberg zu Gast. Es ist ein sehr passender Ort, um Enklaven aus Sound entstehen zu lassen. Frederiksberg selbst ist eine Enklave – das Gebiet der selbstständigen Gemeinde wird komplett vom Stadtgebiet Kopenhagens umschlossen. Und auch das Kulturzentrum KU.BE enthält eine Welt, die dem eleganten, quaderförmigen Bau von außen nicht anzusehen ist. Wilde Rampen und Schrägen mit Klettergerüsten, Seilen und Netzen, Konzertsäle und Cafés, ein Ort zum Spielen, Experimentieren und Erleben. Und zum Hören.

Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite benutzerfreundlicher zu gestalten. Wenn Sie diese Webseite nutzen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies.