Silvester am Brandenburger Tor: Wie klappt das Mega-Event?
Die Silvesterparty am Brandenburger Tor ist ein Event der Superlative. Hinter der riesigen Show steckt eine logistische und akustische Herausforderung, die höchste Präzision erfordert – von der unsichtbaren Lautsprecherplatzierung bis zur minutiösen Sound-Abstimmung.
Berlins größte Bühne, 65.000 feiernde Menschen und Millionen Zuschauer vor den Bildschirmen – die Silvesterparty am Brandenburger Tor ist jedes Jahr aufs Neue eine technische und logistische Meisterleistung. Während das Publikum den Countdown ins neue Jahr genießt, arbeiten Hunderte von Technikern hinter den Kulissen daran, dass Bild, Ton und Atmosphäre perfekt zusammenpassen. Doch wie bringt man eine solche Veranstaltung reibungslos über die Bühne – und überträgt sie gleichzeitig für ein Millionenpublikum im Fernsehen?
Hinter der TV-Show steckt ein komplexes Zusammenspiel aus Ton, Licht und Logistik – eine Herausforderung für das Team von AMBION, das 2024 für die Tontechnik, Projektionen und LED-Zuspielung verantwortlich war.
Viel Schall auf großer Fläche
Die große Challenge: Ein Areal dieser Größe braucht kraftvollen, präzisen Sound – ohne dass Lautsprechertürme die Sicht oder TV-Bilder stören. „Um ein PA-freies Bild zu erreichen, musste die Haupt-PA sehr weit außen gehangen werden“, erklärt Daniel Märzke von AMBION. Zwei N-RAY Center-Hangs wurden direkt vor den Bühnentürmen versteckt, um den Look nicht zu beeinträchtigen.
Für die gleichmäßige Abdeckung setzte AMBION auf ein CODA Audio Line-Array-System:
- AiRAY als Haupt-PA, kombiniert mit SC2-F Sensor Controlled Subwoofern
- N-RAY als Outfill und in bestimmten Delay-Towern, CiRAY für die hinteren Delay-Tower
- HOPS10 Point-Source-Systeme für Nahfeldbereiche
Dank dieser Kombination erreichte das Event eine durchgehende Klangabdeckung mit minimalem Materialeinsatz. „Das AiRAY macht es mit seiner hohen Leistungsdichte einfach, tiefe Flächen – auch im hinteren Bereich – adäquat mit HF zu versorgen“, so Timm Schürholz.
Für die Sicherheit der Feiernden galten strenge Einlasskontrollen, zahlreiche Polizei- und Feuerwehrkräfte waren vor Ort.
Simulation und Aufbau unter Zeitdruck
Bei einem Event dieser Größenordnung ist Planung die halbe Miete. „Anfang Dezember habe ich auf Basis von Stadtplänen und 3D-Bühnenkonstruktion die Simulation erstellt“, beschreibt Schürholz. Kernstück dieser Planung war der CODA Audio System Optimiser, mit dem sich die Coverage realitätsnah berechnen ließ.
Auch der Aufbau musste effizient ablaufen: Verstärker wurden vorkonfiguriert, das Equipment markiert und beschriftet. Das erleichterte den schnellen Aufbau vor Ort. „Für die CiRAY- und N-RAY-Delays war jeweils nur ein einziger LINUS14D-Amp notwendig, was die Menge an Elektronik an den Towern erfreulich geringhielt“, erklärt Schürholz.
Bereits Tage vor dem Event wurden Teile der Straße des 17. Juni gesperrt, um den Aufbau der Bühne und der Technik zu ermöglichen – eine logistische Herausforderung, die auch den öffentlichen Nahverkehr beeinflusste. Die Silvesterparty am Brandenburger Tor zeigt hier, was modernes Eventdesign leisten kann: leistungsstarke, unauffällige Technik, intelligente Planung und präzise Umsetzung – alles unter schwierigen Bedingungen.
