Gerade in der Veranstaltungsbranche braucht es neue, innovative Lösungen. Zuletzt gingen die Trends Richtung Open-Air und Outdoor Veranstaltungen, doch nicht jedes Genre funktioniert gleich gut. Besonders Kammermusik und Klassik wirken draußen nicht so schön wie in einem Konzertsaal. Grund dafür ist die fehlende Raumakustik, die den Schall der Bühne zurückwirft und trägt.
Freiluft-Kammermusik mit Konzerthausklang
Die beiden Wiener Tonmeister Johannes Obernhuber und Viktor Seedorf haben sich diesem Problem angenommen und eine Lösung für Kammermusik bei Open-Air Veranstaltungen entwickelt.
Über ein Jahr haben sie nun an dieser Lösung gearbeitet und am 15.11.2021 im Garten der Klimt-Villa in Wien erfolgreich „audience eleven” präsentiert. Doch wie funktioniert das genau?
Konzertsaal-Wände werden virtuell positioniert
Konkret imitiert audience eleven den Raumklang eines Konzertsaals und gibt diesem über Lautsprecher um den Zuhörerraum wieder. Im System werden die Dimensionen und Geometrie eines für die Musik passenden Raumes eingegeben: „Audience eleven berechnet, welche Raumreflektionen von welcher Seite wann und wie laut in unserem Raum zurückkommen und wie diese Reflektionen klingen. Man weiß bei einem Kammermusiksaal zum Beispiel nicht, ob der Klang nicht viel schöner wäre, wenn die rechte Wand einen Meter weiter weg oder näher wäre. In audience eleven kann man die Wand dementsprechend so platzieren, wie man es braucht, um einen ausgewogenen und natürlichen Raumklang zu erhalten“, erklärt Seedorf.
Gute Resonanz, erste Umsetzungen gebucht
Bereits im Frühling 2022 wird audience eleven bei den ersten Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Auch das Veranstaltungsteam der Klimt Villa zeigte sich nach der Präsentation begeistert und plant eine Konzertreihe mit audience eleven: “Das ist fantastisch, das brauchen wir unbedingt!”
Tontechniker Johannes Obernhuber erklärt: „Es ist schade: Kammermusik und Klassik Outdoor - ohne Raumklang - klingen nicht so, wie sie klingen sollen. Das erkennen die Zuhörer*Innen sofort. Wir haben bei unseren unzähligen Tests gehört, welch großen Unterschied es macht, wenn die Musik von einem Raum geformt, getragen und verteilt wird. Das ist das, was in einem Raum natürlich passiert, aber Outdoor nicht gegeben ist. Wir rüsten hier nach und zwar ganz einfach. Unsere Lösung ist praxisnah, es ist nicht nötig Berge zu versetzen oder mehrere Tage aufzubauen, der Kostenfaktor ist überschaubar und auch für kleinere Events tragbar. Aber, und das können wir versprechen, der Unterschied für die Zuhörer*innen ist enorm.“
Weitere Informationen zu audience eleven gibt es (demnächst) auf der gerade gestalteten Website www.audience-eleven.com oder (schon jetzt möglich) unter office@audience-eleven.com