Prospect: Wie ist die neue Tonanlage aufgebaut?
Richard Gross: Das Line-Array von d&b besteht aus sechs Elementen pro Seite: vier V8 und unten – etwas breiter abstrahlend – je zwei V12. Zwei Infills, d&b Y10 Punktquellen, decken den Bereich unmittelbar vor der Bühne ab. Die Kardioid-Subbässe, d&b KSL Subs dämpfen nach hinten und strahlen nierenförmig nach vorne ab. Im Center – wo das Line-Array, wenn man ganz nahe an der Bühne ist, noch nicht 100 % greift und auch um z. B. Solostimmen rauszuholen – ist ein Centercluster bestehend aus drei d&b T10 im Einsatz. Für Bühnenmonitoring nutzen wir MAX Floorwedges von d&b. Für Sidefill und Drumfill verwenden wir d&b Kardioid V Sub und d&b Y Tops. Gelegentlich verwenden wir hinten im Raum Rears aus jeweils 3 x d&b T 10, von denen haben wir einige.
Wie geht ihr mit den Anforderungen unterschiedlicher Sparten um?
Das ist eine Mehrzweckhalle. Theaterblock und Musikblock wechseln sich ungefähr im 14-Tage-Rhythmus ab. Modernes Theater und Performance wollen oft keine Rechts-Links-Bass-Anlage, sondern Surround- oder Immersive-Sound. Die Bühne steht mal so, mal so, die Größe ist nicht immer gleich. Mit den leichten d&b T10-Systemen können wir aus allen möglichen Richtungen beschallen. Mehrwegbeschallung ist beim Theater und vor allem bei Performance gefragt, da sind wir jetzt gut ausgestattet. Alles ist einfacher als vorher, weil es ein moderneres und besser steuerbares System ist. Der Qualitätssprung ist deutlich. Wir haben bisher zum Teil mit Anlagenteilen gearbeitet, die 30 Jahre alt waren. Ich habe sie über viele Jahre immer wieder zusammengeflickt und instandgehalten. Es ist weder für den Klang noch für das Equipment gut, wenn du immer an der Leistungsgrenze der Maschinerie arbeitest. Jetzt haben wir einen Sprung in die Jetztzeit gemacht. Wir wollen lauter zufriedene Leute haben, von der Haustechnik über die Gasttechnik bis hin zum Publikum.
Ihr baut oft um, wie ist das Handling?
Der Aufbau muss oft sehr schnell gehen. Wir haben manchmal heute ein Festival und anschließend nur einen knappen Tag für einen Komplettumbau für Theater. Das Line-Array hänge ich, wenn nötig, auch alleine sehr schnell auf. d&b hat das wirklich gut gelöst. Die Motoren hängen fix in einem I-Träger und falls die Bühne verkleinert wird, kann ich die Arrays nach hinten fahren. Ich baue das Array unten zusammen bzw. hänge Box für Box ein, fahre es hoch, mache die Sicherung, schließe die Kabel an – erledigt. Bei den Subs ist es natürlich super, wenn ein Zweiter zum Heben dabei ist, weil sie schwer sind. Ampcity ist hinten fix verbaut. Die neuen DSP Endstufen sind digital und haben Schaltnetzteile. Ich brauche auch weniger Endstufen als zuvor. Früher waren es 15, jetzt sind es nur noch neun. Das spart Platz, verringert den Stromverbrauch und gleichzeitig sind sie viel effizienter. Das ist ein modernes System der oberen Klasse, über das wir uns recht freuen!
-apb