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Nach zehn Jahren Betriebszeit war die turnusmäßige Erneuerung der Mikroportanlage im Burgtheater notwendig. Eine digitale Anlage löst die alte analoge Sendeanlage ab. David Müllner, Gesamtleitung Tonabteilung & Multimedia, erklärte uns die Anforderungen an das neue System und die Vorteile der neuen Anlage. 

Verschiedene Sendertypen kommen zum Einsatz, im Hintergrund sind die Kanäle am Mischpult zu sehen. Foto: Amanda Peniston-Bird

Der Funktionsumfang des Featuresets und der lokale Support waren ausschlaggebend für die Wahl des neuen Systems. Die Entscheidung für Shure begründet David Müllner damit, dass Shure mit Axient Digital ein gut eingeführtes Produkt bietet, welches in der Branche etabliert ist, es über das derzeit umfangreichste Featureset verfügt und sich auf den größten Bühnen bewährt. Dazu kommt ein sehr guter Support von Shure sowie vom Team der Firma KAINAUDIO, die die Mikroportanlage geliefert und gemeinsam mit dem Burgtheater-Team installiert hat. Für die Installation waren maximal drei Tage eingeplant. Die Geräte wurden vorab konfiguriert und die komplette Verkabelung verlegt. Der Zeitplan war knapp bemessen, aber machbar, denn Shure und KAINAUDIO haben durch andere Spielstätten viel Erfahrung. 

Das neue System hat viele Vorteile 

Das neue System macht eine weit umfangreichere Überwachung der Sender als bisher sowie die Integration der Statusanzeigen in das Mischpult möglich. Der Tontechniker bekommt die Informationsmeldungen zu Audioempfang, Digitalempfang und Batteriestatus ins Mischpult, in den Kanal, hineingespielt, weil das SSL-Mischpult die Shure-Daten lesen kann. Das Burgtheater hat viele Mikrotaschensender installiert, Müllner erklärt dazu: „Im Schauspiel sind der Formfaktor und eine möglichst geringe Größe entscheidend. Es gibt keinen Ort, an dem wir die Mikrotaschensender nicht montieren. Zusätzlich verwenden wir Aufstecksender für diverse Theaterapplikationen. Ganz wichtig ist, dass wir in einer Digitalvariante auf Aufstecksender zurückgreifen können, um diverse, im Theater alltägliche Anforderungen zu lösen, die sonst nicht lösbar sind. Das hat sich sehr bewährt und das Shure-Produkt hat uns voll überzeugt.“ Die neue Anlage liefert eine valide qualitative Auskunft über den Akkuzustand und die Batterielaufzeit. Die alte analoge Anlage hatte eine 5-Segment-Anzeige und wenn das letzte Segment blinkte oder rot leuchtete, betrug die Laufzeit noch zehn bis 20 Minuten. Im digitalen System wird die Laufzeit auf die Minute genau angezeigt. 

Frequenzen im Fokus 

Die automatische Frequenzumschaltung bei Störungen bietet eine hohe Sicherheit. In einer fixen Spielstätte kommen Störungen selten vor, es gibt jedoch auch Veranstaltungen am Rathausplatz, im Parlament sowie im Bundeskanzleramt und oft externe Kamerateams im Haus. Durch das neue System lassen sich mehr Frequenzen bei weniger Frequenzbandverbrauch etablieren. Ein digitales System kann viel enger gesetzt werden, so lassen sich Ausweichfrequenzen ausrechnen. Müllner erzählt: „Am Ende des Tages ist die große Hoffnung, dass das neue System einerseits so zuverlässig spielt wie die alte Anlage und es andererseits, wenn es Frequenzprobleme gibt, diese automatisch erkennt und ausweicht.“ 

Funkstrecken gehören längst zum Theateralltag 

Heute ist fast keine Vorstellung ohne Funkstrecken denkbar, wobei der Bedarf nicht auf Sprachverstärkung beschränkt und die Tendenz weiterhin steigend ist. Zur Anzahl der Funkstrecken erklärt Müllner: „Da wir die Frequenzen anmelden und bezahlen müssen, haben wir durchgezählt, wie viele Frequenzen wir nicht nur zur Verfügung, sondern effektiv gleichzeitig in Betrieb haben. Über alle Spielstätten und Probebühnen hinweg sind wir bei fast 100 Funkstrecken!“

Die alte Anlage im Burgtheater bot 26 Funkstrecken und diese waren oft bis auf den letzten Platz in Betrieb. Die neue Anlage stellt 32 Funkstrecken zur Verfügung und erfüllt damit steigende Anforderungen durch Livemusik. Die neue Burgtheater-Direktion verspricht viel Musik im Programm. Am 24. Oktober 2024 feiert das Musiktheaterstück „Toto oder vielen Dank für das Leben“ von Sibylle Berg nach ihrem Roman „Vielen Dank für das Leben“ unter der Regie von Ersan Mondtag sowie mit Musik von Beni Brachtel und Live Orchester Uraufführung. 

-apb

Prospect 0324 cover

Der Artikel ist im aktuellen Prospect-Magazin erschienen. 
Die nächste Ausgabe erscheint Mitte Dezember. 

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