Auf 2.200 m2 bietet das moderne Veranstaltungszentrum der Wiener Volkshochschulen Raum für hochwertige Kulturproduktionen für bis zu 450 Besucher:innen. Ohne fixe Intendanz kann die Kulturgarage für Theater-, Musik- und Kulturproduktionen angemietet werden – jegliche Sparten der Branche können in der Seestadt Platz finden. Dem Konzept zu Grunde liegend ist der Austausch-Gedanke – der Austausch von Kunst, Kultur und Lebensrealitäten in der Kulturgarage.
In der Kulturgarage kann von Theater über Musicals bis hin zu Ausstellungen und Lesungen alles stattfinden. Bild © VHS
Einblick hinter die Kulissen
„Die Kultur zu den Menschen bringen“, unter diesem Motto wurde das facettenreiche Gebäude der VHS Wien in der Seestadt errichtet. Mit einer fahrbaren 63-m2-Bühne, einer 1080 Pixel LED-Wall und 71 beweglichen 18.300-Watt-Scheinwerfern möchte das Zentrum ein Highend-Produkt im Bereich Bühnenequipment darstellen. Ausgestattet ist das Objekt weiters mit Bühnenräumen, Garderoben und einem multifunktionalen Foyer, das zusätzlich Sitzplätze für 34 Personen bietet. Hochwertige Ausstattung wie eine Nebelmaschine auf Wasserbasis oder die Auskleidung mit Hera-Paneelen waren zwar in der Anschaffung kostspielig, rentieren sich aber nachhaltig. Das Konzept der Kulturgarage versucht zwei Welten zu verbinden, auch architektonisch: Während im Untergeschoß Kultur genossen werden kann, bietet die Hochgarage 537 Parkplätze und E-Ladestationen.
Die Kulturgarage soll ein Ort des Austausches sein, der sich mit der Seestadt weiterentwickelt. Bild © Laura Hafeneder
Das Hobby wird zum Beruf
Das Technik-Team, bestehend aus fünf Personen, kümmert sich um jede Veranstaltung und benötigt diverses Know-how auf allen Ebenen. „Wir sind seit die Kulturgarage fertig gebaut worden ist mit dabei. Wir konnten aktiv mitentscheiden, welche Geräte und welches Equipment es gibt und wie die Video-, Ton- und Lichttechnik funktionieren und zusammenspielen soll“, geben Lehrling Alexander und der bereits fertig ausgebildete Techniker Denis preis. Das private Interesse für Ton- und Lichttechnik war bei den beiden schon in jungen Jahren präsent. „Wir wollten uns weiterbilden und sind Bühnenliebhaber. In der Kulturgarage wurde es uns ermöglicht, uns auszuprobieren, frei zu arbeiten und in alle Bereiche zu schnuppern.“ Neben dem Interesse am Fach bedarfes bei Lehrlingen an fachlicher und beson¬ders sozialer Kompetenz. „Das soziale Lernen ist essenziell für herausfordernde Projekte, die nur im Team gemeistert werden können, denn die Kette ist immer nur so stark wie das schwächste Glied“, erklärt Lehrlingsausbilder Helmut Schroll. Schroll bildet momentan 20 Lehrlinge in drei Lehrberufen aus und ist sich sicher, dass „der Spaß an der Arbeit das Wichtigste ist, denn alles andere kann erlernt werden.“
Bis Mai 2022 wurde das Angebot bereits von 6.000 Besucher:innen aus ganz Wien angenommen. Bild © VHS
Hoch hinaus mit der Kulturgarage
Die Verbindung von Kultur und Bildung soll durch die Kulturgarage auch an den Rand des urbanen Raums gebracht werden. Bis Mai 2022 wurde das Angebot bereits von 6.000 Besucher:innen aus ganz Wien angenommen. Karl Dworschak, Direktor des Hauses, sieht die Zukunft mehr als positiv: „Ich wünsche mir, dass das Zentrum gebührende Anerkennung findet. Wir sind ein Ort, wo Darbietungen gemacht werden, die sonst nicht möglich scheinen. Viele Menschen fühlen sich in ihren Lebensrealitäten von der modernen Kulturszene nicht gesehen, aber Kultur ist kein Elfenbeinturm. Wir wollen das ändern und Kunst wieder für alle zugänglich machen. Wir stehen für einen kulturellen Treffpunkt, wir stehen für moderne, flexible Technik und wir stehen für Austausch!“
Die Eröffnung der Kulturgarage wurde mit einem musikalischem Act aus dem Musical „Dracula“ eingeleitet. Bild © VHS