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Im Jahr 2024 feiern die Bühnen Graz ein beeindruckendes Jubiläum: 529 Jahre gemeinsamer Geschichte, die sich aus den einzelnen Veranstaltungsorten errechnen. Vor allem das Schauspielhaus Graz sticht mit seiner 250-jährigen Geschichte hervor und erzählt von Widerstandskraft und einer tief verwurzelten Tradition in der Grazer Kulturlandschaft.

„529 Jahre - wer feiert denn sowas? Wir! Warum wir gerade diese ungewöhnliche Zahl ausgiebig zelebrieren, ergibt sich aus einer einzigartigen Reihe von Einzeljubiläen unserer Häuser bei den Bühnen Graz. In diesem Sinne halten wir es mit „Man muss die Feste feiern, wie sie fallen! – Feiern Sie mit uns!“ Bernhard Rinner, Geschäftsführer Bühnen Graz. Foto: © Bühnen Graz ∙ Marija Kanizaj

Schauspielhaus Graz: Ein Neubeginn nach dem Brand

Das Schauspielhaus Graz feiert in diesem Jahr ein außergewöhnliches Jubiläum: Vor 250 Jahren, am 24. Oktober 1774, wurde der erste Spatenstich für das Theater gesetzt. Seitdem hat das Haus nicht nur die Kultur der Stadt Graz geprägt, sondern auch eine bewegte Geschichte hinter sich. Vom verheerenden Brand über zahlreiche Wiedereröffnungen bis hin zur modernen Bühne von heute – das Schauspielhaus ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Graz.

Eine der bedeutendsten Zäsuren in der Geschichte des Schauspielhauses ereignete sich im Jahr 1823, als das Gebäude einem verheerenden Brand zum Opfer fiel. Die Stadt reagierte jedoch rasch und entschlossen. Bereits wenige Tage nach dem Brand wurde der Wiederaufbau an derselben Stelle beschlossen. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten inmitten einer großen Rezession gelang es der Stadt, das Theater innerhalb von nur zwei Jahren neu zu errichten. Am 4. Oktober 1825 wurde das Schauspielhaus triumphal wiedereröffnet und symbolisierte den ungebrochenen Willen der Grazer, ihre kulturelle Institution am Leben zu erhalten.

Über 125 Jahre lang diente das Schauspielhaus als lebendiger Ort der Kunst, bis es 1952 aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste. Zwei Jahre später wurde ein Architekturwettbewerb ins Leben gerufen, um das Theater zu modernisieren und zugleich die historische Bausubstanz zu bewahren. Die Außenfassade blieb erhalten, während das Innere grundlegend erneuert wurde, um modernen technischen und sicherheitstechnischen Standards zu entsprechen. Nach zehn Jahren intensiver Arbeiten wurde das Schauspielhaus am 14. März 1964 erneut eröffnet und präsentierte sich als gelungene Synthese aus Tradition und Moderne.

Grazer Oper und die Bühnen Graz 

Das Jubiläumsjahr 2024 steht auch im Zeichen der Zukunft: Neben dem Schauspielhaus blickt die Grazer Oper auf stolze 125 Jahre zurück. Die Oper, ursprünglich als „hölzerner Zirkus“ konzipiert und später in einem prachtvollen Neubau von Hermann Helmer und Ferdinand Fellner errichtet, steht heute als Wahrzeichen der Grazer Theaterkultur.

Die „Vereinigten Bühnen“, die 1949 aus der Taufe gehoben wurden und seit 2004 als Holding unter dem Namen „Bühnen Graz“ operieren, haben ebenfalls Grund zu feiern. Seit 75 Jahren vereinen sie Oper, Schauspielhaus und Jugendtheater unter einer Verwaltung und haben sich als unverzichtbarer Bestandteil der Kulturlandschaft etabliert.

Trotz der Herausforderungen der letzten Jahre, besonders durch die Pandemie, blickt die Holding optimistisch in die Zukunft. Die Bühnen Graz sind ein Symbol für Beständigkeit, Innovation und kulturellen Austausch, und das Jubiläumsjahr 2024 bietet eine ideale Gelegenheit, diese Tradition gebührend zu feiern und weiterzuführen.

529 Jahre Bühnen Graz wird mit Buchband gefeiert

Die Bühnen Graz feiern insgesamt 529 Jahre Geschichte, die sich aus den einzelnen Veranstaltungsorten zusammensetzt. Um dieses besondere Jubiläum zu würdigen, hat der Historiker Helmut Konrad den Buch-Doppelband „Theater, Stück für Stück“ herausgegeben. Das Werk bietet in zwei Bänden eine umfassende Aufarbeitung der Geschichte der Grazer Bühnenwelt.

Der erste Band beleuchtet die Geschichte der Grazer Theaterlandschaft, darunter die Oper und das Orpheum, die beide ihr 125-jähriges Bestehen feiern, sowie das Schauspielhaus, das Jugendtheater Next Liberty und die Vereinigten Bühnen Graz. Der zweite Band ist dem 75-jährigen Jubiläum des Bühnenvereins österreichischer Bundesländer und Städte gewidmet.

Mit diesem Doppelband wird nicht nur die Bedeutung der Grazer Bühnen gewürdigt, sondern auch die lange Tradition und die anhaltende Relevanz des Theaters in der Stadt. Die Bühnen Graz haben es geschafft, über Jahrhunderte hinweg kulturelle Vielfalt zu bieten und ihre Rolle als kulturelles Zentrum der Stadt zu festigen.

-mcs

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