Das diesjährige Treffen markierte das 35-jährige Bestehen von Pearle* und bot eine hervorragende Gelegenheit, nicht nur auf die Geschichte des Verbandes zurückzublicken, sondern auch über die Zukunft der darstellenden Künste und der Kulturpolitik in einem sich rasch wandelnden politischen und gesellschaftlichen Kontext in Europa nachzudenken.
Diese Konferenz findet in einer entscheidenden Phase für die Kulturpolitik auf EU-Ebene statt. Am 12. November veröffentlichte die Europäische Kommission ihren neuen „Culture Compass for Europe“, der eine langfristige strategische Vision zur Steuerung der EU-Kulturpolitik bis zum und über den mehrjährigen Finanzrahmen (Multiannual Financial Framework (MFF)) 2028–2034 hinaus definiert.
Eine Fachrunde zur Kulturpolitik auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene brachte Vertreter:innen verschiedener Verwaltungsebenen zusammen, um die konkreten Auswirkungen politischer Maßnahmen auf Organisationen der darstellenden Künste von der Vergangenheit bis in die Zukunft zu beleuchten. An der Diskussionsrunde nahmen Hannes Heide, Mitglied des Europäischen Parlaments, sowie weitere Expert:innen aus nationalen und regionalen kulturpolitischen Bereichen teil. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die kulturellen Zielsetzungen zwar auf allen Ebenen ähnlich sind, sich aber die Prioritäten und die Art der Umsetzung unterscheiden.
Mit Blick auf die Chancen, die EU-Förderungen eröffnen können, teilten Mitglieder von Pearle* in einer Diskussionsrunde ihre Erfahrungen mit Projekten im Rahmen von „Creative Europe“. Sie hoben die positiven Auswirkungen solcher Initiativen hervor und betonten die Notwendigkeit flexiblerer Förderinstrumente sowie einer stärkeren Unterstützung der Kultur in Zukunft.
Darüber hinaus umfasste das Konferenzprogramm einen Besuch bei der Ars Electronica, dem führenden Zentrum für Kunst und Technologie. Dies bildete den Auftakt für weitergehende Diskussionen über Innovation, Technologie und die Entwicklung von Kompetenzen in den darstellenden Künsten sowie darüber, wie sich Organisationen an die digitale Transformation, ein sich wandelndes Publikum und sich verändernde Kompetenzanforderungen anpassen können. EU-finanzierte Projekte wie INSPIRE oder Perform Europe boten hierfür eine solide Grundlage für den Austausch.
Pearle*-Präsidentin Francisca Carneiro Fernandes betonte, dass die Konferenz in Linz nicht nur eine Feier der Vergangenheit war, sondern auch ein klares Bekenntnis zur Zukunft. Sie hob hervor, dass die darstellenden Künste für Europas gemeinsame kulturelle Werte, sozialen Zusammenhalt und demokratisches Leben unverzichtbar sind. Pearle* werde sich weiterhin für die Position des Sektors in der europäischen Politik einsetzen. (Original: "Our conference in Linz was not only a celebration of our past, but a commitment to our future. The performing arts are essential to Europe’s shared cultural values, social cohesion and democratic life. Pearle* will continue to stand up for our sector’s place in European policy.")
Die Mitglieder diskutierten zudem über aktuelle internationale und europäische politische Themen, die sich auf die tägliche Arbeit von Organisationen im Bereich der Live-Aufführungen auswirken.
Die Generalversammlung begrüßte zudem neue Mitglieder: Der BDKV, der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, wurde offiziell als ordentliches Mitglied aufgenommen, während Studio100 (Belgien) als assoziiertes Einzelmitglied beitrat.
Über Pearle* - Live Performance Europe
Gegründet 1991, vertritt Pearle* über seine Mitglieder mehr als 14.000 Verantwortliche von Theatern, Konzertstätten, Theaterproduktionsfirmen, Orchestern, Opern-, Ballett- und Tanzensembles, Festivals, Veranstaltern sowie weiteren professionellen Organisationen der darstellenden Künste in Europa.
