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Theatertechnik-Lehrlinge können in Österreich ein Praktikum im Ausland machen. Welche Vorteile bringt das für Lehrling und Lehrbetrieb?

Eine Gruppe Lehrlinge genießt die Freizeit in Bilbao. Bei den Gruppenreisen geht es um mehr als nur die Arbeitserfahrung. Foto: IFA

Mehrere Wochen im Ausland arbeiten, ein neues Land erkunden, Kontakte knüpfen, in einer Fremdsprache mit den Kolleg:innen sprechen und dann mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen zurück in seinen Lehrberuf kommen? Klingt für manche wie eine große Herausforderung, für andere wie der wahrgewordene Traum. Susanne Klimmer, Geschäftsführerin des Internationalen Fachkräfteaustausches (IFA), hilft, diese Zeit im Ausland möglich zu machen und weiß: „Alle Lehrlinge, die Erfahrungen im Ausland machen, entwickeln sich in dieser Zeit extrem weiter. Es ist eine große Bereicherung, mal über den Tellerrand schauen zu können.“

Gemeinsam oder selbst organisiert

Die OETHG war maßgeblich an der Entwicklung wichtiger Ausbildungsberufe am Theater wie Maskenbildner:in und Veranstaltungstechniker:in beteiligt. Dank der guten Vernetzung zu Theaterhäusern im Ausland und der engen Zusammenarbeit mit IFA können Lehrlinge nun diese Verbindungen nützen. In Österreich gibt es die Möglichkeit, während der Lehrzeit ein Praktikum von bis zu sechs Monaten bei einem Betrieb im Ausland zu machen. Das wird sowohl EU-weit über das Erasmus-Programm als auch über die Betriebliche Lehrstellenförderung unterstützt und unterbricht die Lehrzeit nicht. Laut Susanne Klimmer gibt es zwei Möglichkeiten der Unterstützung: IFA hilft bei der Navigation durch den organistorischen und formellen Dschungel. In diesem Fall vereinbart der Lehrbetrieb selbst den Ablauf des Praktikums mit einem Partnerbetrieb im Ausland und kann genau absprechen, welche Inhalte in der Zeit transportiert werden sollen oder bei welchen Projekten die Lehrlinge mitwirken können. Bei der Bürokratie hilft das Team des IFA-Vereins. Die zweite Möglichkeit wird vor allem von kleineren Betrieben mit weniger Kontakten genützt, wie die Geschäftsführerin weiß: „Wir fungieren quasi als Veranstaltende und bieten eine Vielfalt an Zielen im Ausland an. Dafür können sich Lehrlinge aus ganz Österreich und aus allen Berufen bewerben und reisen als Gruppe gemeinsam ins Gastland.“ Je nach Bewerber:innen werden anschließend Praktikumsstellen vor Ort gesucht – in ganz unterschiedlichen Betrieben. Vor Praktikumsbeginn wird oft noch ein geförderter Sprachkurs im Ausland besucht. Bewerbungen sind seit März 2024 wieder offen. Reise, Aufenthalt, Versicherung und Praktikumsplatz werden für alle Lehrlinge, die an diesen Gruppen-Praktikumsprojekten teilnehmen, von IFA organisiert.

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Susanne Klimmer ist Geschäftsführerin des Internationalen Fachkräfteaustausches (IFA) und hilft Lehrlingen dabei, ein Praktikum im Ausland zu machen. Foto: Robert Lettner

Wettbewerbsvorteil

Die Lehrbetriebe profitieren extrem davon, wenn die Mitarbeiter:innen diesen Schritt ins Ausland für einige Wochen machen. Unternehmen können nach der Rückkehr der Lehrlinge eine Förderung des Brutto-Lehrlingseinkommens erhalten, wenn sie ihre Lehrlinge für die Dauer des Auslandspraktikums freistellen. Die Unternehmensbindung durch diese Erfahrung steigt erfahrungsgemäß außerdem sehr. „Nach den paar Wochen meistens ein junger Mensch zurück, der dem Betrieb sehr dankbar ist, diese Erfahrungen gemacht haben zu dürfen“, so Susanne Klimmer. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und der Herausforderung, Lehrlinge zu finden, nutzen viele Betriebe und Häuser dieses Angebot als Wettbewerbsvorteil.

-sg

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