„Für uns ist es wichtig, dass unsere Lehrlinge alle Bereiche eines Theaterbetriebes kennen lernen. Denn alles spielt zusammen, alle arbeiten gemeinsam. Deswegen verbringen sie auch einige Tage oder Wochen in Abteilungen wie dem Kostüm oder der Requisite“, erzählt Michael Mayrhofer, Technischer Leiter und Zuständiger für die technischen Ausbildungen am Volkstheater. Sein Betrieb wurde am 18. November zu einem TOP Lehrbetrieb mit Wiener Qualitätssiegel ausgezeichnet. Es ist in diesem Jahr der einzige Kulturbetrieb, der eine solche Auszeichnung erhält. Etwas, das ihn natürlich stolz macht: „Bei uns wird die individuelle Förderung der Lehrlinge großgeschrieben, was optimale Entwicklungsmöglichkeiten schafft.
Bunt gemischt
Aktuell werden am Volkstheater neun Lehrlinge in vier Berufsbildern ausgebildet. Im Bereich Veranstaltungstechnik befinden sich drei männliche und zwei weibliche Lehrlinge in Ausbildung, in der Metallverarbeitung ein weiblicher Lehrling, im Fachbereich Herrenkleidermacher*in mit Spezialmodul Theaterschneiderei ist ein weiblicher Lehrling und im Bereich Maskenbild absolvieren derzeit zwei junge Frauen die Lehre.
Gerade bei den technischen Berufen ist es Lehrlingschef Michael Mayrhofer wichtig, dass sowohl Männer als auch Frauen den Beruf erlernen: „Ich finde es wichtig, dass sich Mädchen auch für diesen Beruf bewerben. Wir merken ganz klar: Sie verändern unser Berufsfeld und die Männer, mit denen sie arbeiten, entwickeln sich zum vielseitigen Techniker mit Feingefühl, der auch darauf achtet, was er sagt.“ Probleme Lehrlinge zu finden, hat das Volkstheater nicht. Gerade auch weil es ganz auf die Persönlichkeiten, Interessen und Qualifikationen der jungen Menschen eingeht: „Wir haben ganz unterschiedliche Lehrlinge. Bei manchen springt der Funken sofort über. Andere brauchen etwas länger, sind vielleicht schüchterner, unsicherer. Aber bisher konnte ich jeden, der bei uns die Lehre begann, danach mit gutem Gewissen an Kollegen empfehlen.“
Jung bleiben
Dass die jungen Menschen dabei auch Spaß haben, sich selbst beweisen können und an der Hand genommen werden, gehört dazu, wie er erzählt: „Die Männer und Frauen bei uns sind jung. Das ist wundervoll! Wir wollen, dass sie auch jung bleiben können.“ Gerade in der Veranstaltungstechnik kommen die Lehrlinge häufig mit dem konkreten Wunsch später im Ton zu arbeiten. Michael Mayrhofer lacht als er erzählt: „Die Tonabteilung ist meistens für die jungen Menschen die Abteilung, die am meisten greifbar ist. Während der Ausbildung sehen sie dann, was es noch alles gibt. Die wenigsten landen dann wirklich im Ton.“
-sg