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Der Salzburger Festspielbezirk, ein zentraler Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes Salzburg, wird mit dem Projekt „Festspielbezirk 2030“ grundlegend modernisiert. Die infrastrukturelle Erneuerung der traditionsreichen Festspielhäuser und die Schaffung neuer Räume für kulturelle Begegnungen stehen dabei im Mittelpunkt. Diese Maßnahmen sollen den Salzburger Festspielen und zahlreichen anderen Kulturinstitutionen, die die Spielstätten das ganze Jahr über nutzen, eine zukunftssichere Basis bieten.

Festspielzentrum: Rendering zum Entwurf des Architekturbüros Marte.Marte. Foto: SF

Kultur braucht Raum: Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser

Die Festspielhäuser – das Große Festspielhaus, das Haus für Mozart und die Felsenreitschule – blicken auf eine über 100-jährige Baugeschichte zurück. Sie wurden maßgeblich durch den Architekten Clemens Holzmeister geprägt, der den ehemaligen erzbischöflichen Marstall samt Reitschule zu dem heutigen Festspielbezirk umgestaltete. Um diese bedeutenden Bauten für zukünftige Generationen zu erhalten, sind umfassende Sanierungen und technische Modernisierungen notwendig.

Im Rahmen des Projekts werden nicht nur die Gebäudetechnik und Bühnentechnik erneuert, sondern auch die am Ende ihres Lebenszyklus stehenden Bauwerke. Dabei wird auf eine nachhaltige Sanierung gesetzt, die den Betrieb während der Umbauten nicht beeinträchtigen soll. Architekten Jabornegg & Pálffy haben die Pläne für den Umbau entworfen, der bis 2032 abgeschlossen sein soll.

Neues Werkstättengebäude: Herzstück der handwerklichen Arbeit

Ein wichtiger Bestandteil der Festspiele ist das Handwerk, das hinter den Kulissen stattfindet. 20 der insgesamt 65 Berufsgruppen, die im Festspielbezirk tätig sind, arbeiten in den Werkstätten, darunter Schlosserei, Tapeziererei, Malsaal, Maske, Kostümabteilung und Schneiderei. Um diesen handwerklichen Tätigkeiten auch in Zukunft optimale Bedingungen zu bieten, wird ein neues Werkstättengebäude errichtet. Dieses moderne Gebäude soll das Herz des Festspielbezirks werden und eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung der aufwendigen Bühnenproduktionen spielen.

Neues Festspielzentrum: Ein Ort der Begegnung für alle

Mit dem Baubeginn des Festspielzentrums am Herbert-von-Karajan-Platz im September 2024 wird der Festspielbezirk um einen neuen öffentlichen Raum erweitert. Das von den Architekten Marte.Marte geplante Gebäude soll ein offenes Haus der Begegnung werden, das sowohl Salzburger:innen als auch internationalen Besucher:innen zur Verfügung steht. 

Das Festspielzentrum wird nicht nur ein neuer Willkommensbereich der Salzburger Festspiele sein, sondern auch einen Ort schaffen, an dem sich Kunst- und Kulturbegeisterte treffen und über das Programm informieren können. Ein Pavillon im Herzen des neuen Zentrums wird als Treffpunkt dienen und eine entspannte Atmosphäre bieten. Zudem werden neue Veranstaltungsräume geschaffen, darunter der Dr.-Hans-Peter-Wild-Saal, der für Empfänge, Vorträge und Künstlergespräche genutzt werden soll. Benannt ist der Saal nach Dr. Hans-Peter Wild, der mit einer Finanzierung von 12 Millionen Euro das Bauvorhaben ermöglichte. 

„Wir freuen uns sehr über dieses einzigartige Projekt. Das Festspielzentrum wird nicht nur den Salzburgerinnen und Salzburgern, sondern auch allen Besucher:innen dieser schönen Stadt zugutekommen. Was mich besonders begeistert, ist, dass wir einen bislang nicht genügend genutzten wunderschönen Platz im Herzen der Altstadt architektonisch völlig neu bespielen können und dadurch sicherstellen, dass gerade auch das Interesse kommender Generationen an den Salzburger Festspielen geweckt und ein Einblick in die Festspiele für Jedermann gewährt wird“, sagt Präsidentin Kristina Hammer. 

Bau- und Verkehrsmaßnahmen: Koordination im laufenden Betrieb

Der Bau des Festspielzentrums erfordert eine präzise Koordination der Bau- und Verkehrsmaßnahmen, um den laufenden Betrieb der Festspiele nicht zu stören. Ab September 2024 wird ein Brückenkran am Herbert-von-Karajan-Platz errichtet, der den Verkehr vorübergehend beeinflusst. Eine geänderte Ampelregelung sowie ein durchgehender Fußweg sollen jedoch dafür sorgen, dass die Einschränkungen für den Alltag der Salzburger:innen minimiert werden.

Parallel dazu wird im Großen Festspielhaus eine neue Kältezentrale errichtet, um eine Klimatisierung während der Bauphase zu gewährleisten. Ebenso wird eine Trafostation eingebaut, die die stabile Stromversorgung sicherstellt und zukünftige Bauarbeiten erleichtert. Diese Maßnahmen werden langfristig die Funktionsfähigkeit der Festspielhäuser sichern.

Ein Blick in die Zukunft: Der Weg bis 2030

Die umfassende Modernisierung des Festspielbezirks umfasst zahlreiche Maßnahmen, die bis 2030 Schritt für Schritt umgesetzt werden. Während bis 2026 das neue Festspielzentrum fertiggestellt wird, beginnt anschließend die Sanierung des Großen Festspielhauses und der Bau des neuen Werkstättengebäudes. Mit diesem Projekt wird eine der zentralen kulturellen Infrastrukturen Österreichs auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.

Lukas Crepaz, Kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele, betont die Bedeutung des Projekts: „Es geht um nichts Geringeres als die Zukunft einer der zentralen kulturellen Infrastrukturen des Landes.“ Mit dem Start der Bauarbeiten beginnt eine neue Ära für den Salzburger Festspielbezirk, die die kulturelle Vielfalt Salzburgs auch für kommende Generationen bewahren soll.

Lukas Crepaz, Kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele und Bauherr des Projekts Festspielbezirk 2030 am Informations-Pavillon Festspielbezirk 2030. Foto: SF / Jan Friese

Eine Investition in die Zukunft der Kultur

Das Projekt „Festspielbezirk 2030“ ist weit mehr als eine bloße Sanierung bestehender Gebäude. Es ist eine Investition in die Zukunft der Salzburger Festspiele und in die kulturelle Infrastruktur Österreichs. Mit neuen Werkstätten, modernster Bühnentechnik und einem offenen Festspielzentrum entsteht ein Raum, der die Magie der Salzburger Festspiele noch intensiver erlebbar macht – für Künstler:innen, Besucher:innen und alle, die Kultur lieben.

-mcs

 

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