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Seit dem Lockdown-Ende am 12. Dezember sind Theater und Kulturveranstaltungen wieder offen – dort, wo es erlaubt ist und unter strengen Vorschriften.

Foto: Pixabay

Mit dem Lockdown-Ende am Wochenende kann auch die Kultur wieder loslegen: Die von der Bundesregierung am Mittwoch, 8. Dezember verkündeten Öffnungsschritte ermöglichen Indoor-Veranstaltungen mit bis zu 2.000 Personen bei 2G und FFP2-Pflicht, wenn es zugewiesene Sitzplätze gibt. Bei Outdoor-Veranstaltungen ist die Obergrenze 4.000 Besucher. Ohne Sitzplätze liegt die Grenze Indoor bei 25 Personen. Auch für Museen und Ausstellungshäuser gelten 2G und FFP2. Weiter schwierig ist die Lage nur bei Kulturveranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze, hier sind Indoor maximal 25 Personen, Outdoor wie bei der Gastro maximal 300 Personen erlaubt.

Keine Zeit zu verlieren

Wer es nicht mehr erwarten konnte, für den ging es bereits am Sonntag, 12. Dezember im Wiener Konzerthaus oder dem Theater in der Josefstadt wieder los. Die Wiener Staatsoper folgt beispielsweise am Montag, 13. Dezember mit „Don Giovanni”. Am selben Tag werden auch die weiteren Bundestheater ihren Betrieb wieder aufnehmen. Bundestheater-Holding-Geschäftsführer Christian Kircher zeigte sich zufrieden: „Das Versprechen der Öffnung hat gehalten.”

Große Erleichterung, anhaltente Skepsis

Quasi durch die Bank positiv wurden die Öffnungsschritte in der Kulturszene bewertet. „Die Kultureinrichtungen sind mit Sicherheit von allen Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, die sichersten. Der Kultursektor ist nicht der Pandemietreiber”, unterstrich Konzerthaus-Direktor Matthias Naske. Ähnlich äußerte sich sein Kollege Stephan Pauly, Intendant des Wiener Musikvereins: „Ich bin sehr erleichtert, dass die Regierung dem Vorschlag der Kultur gefolgt ist, zusätzlich zum 2G-Nachweis nur das Tragen einer Maske vorzuschreiben.” In seinem Haus stehen ab Montag bis zum Jahreswechsel mehr als 30 Konzerte am Programm.
Im Belvedere freut man sich, ab Sonntag wieder Besucher begrüßen zu können, gleichzeitig gab sich Generaldirektorin Stella Rollig vorsichtig. „Der Winter dauert ja noch eine Weile, und wir kehren jetzt zu Maßnahmen zurück, die wir bereits hatten. Ich persönlich hoffe daher sehr, dass die Menschen in ihrer individuellen Lebensgestaltung mehr Vorsicht walten lassen – sonst könnten wir vor Ende des Winters noch einen Lockdown haben.”
Christian Dörfler, Betreiber des Wiener Haydn-Kinos und Fachverbandsobmann für Kino‑, Kultur- und Vergnügungsbetriebe in der Wirtschaftskammer, zeigte sich kritisch. Vor allem für den Tourismus seien die Vorgaben ein schwerer Schlag, wenn etwa in Wien Hotellerie und Gastronomie nicht sofort aufsperren können. „Für mich als Kino- und Kulturbetrieb ist das jetzt nicht das große Problem, aber ich glaube, dass das nicht die beste Entscheidung war. Da hängt irrsinnig viel Wertschöpfung für das ganze Land dran.”

Nicht überall gleich

Es gibt aber auch Unterschiede, wenn man von Bundesland zu Bundesland blickt. „Wir haben unter allen Umständen immer sofort versucht aufzusperren”, sagte Peter Assmann, Direktor der Tiroler Landesmuseen, so hielt man es auch nach Ende des Lockdowns. Ungeachtet des Usus der Montagsruhe öffneten alle Häuser bereits am Montag. „Wir verstehen uns als regionaler Kulturdienstleister – ein Museum ist ein sehr sicherer Ort, in der Pandemie auch anregender, ein Hoffnungsort.” Auch in Salzburg, der Steiermark, Vorarlberg und Niederösterreich hebt das Kulturleben wieder ab.
Burgenland und Kärnten warten die regionalen Vorgaben ab, seien jene des Bundes doch die „Mindeststandards”. Und in Oberösterreich geht der Lockdown unterdessen ohnehin bis zum 17. Dezember weiter. Was danach passiert und wie der weitere Öffnungsfahrplan konkret aussieht, werde in den kommenden Tagen fixiert.

Trotz Öffnung: Absagen und Verschiebungen

Nichts wird es allerdings mit dem Opernball 2022. Er wurde wie im heurigen Jahr Corona-bedingt abgesagt, da der Ball „in der jetzigen Situation nicht durchführbar ist und auch ein falsches Signal wäre. Deshalb wird er nicht stattfinden”, so Mayer.
Trotz ausführlicher Sicherheitskonzepte wurde auch die Opernredoute 2022 in der Oper Graz bereits abgesagt. „Entgegen aller Hoffnungen und Erwartungen bewegen uns die anhaltend herausfordernden Entwicklungen leider zu einer neuerlichen Absage der für den 29. Jänner 2022 geplanten 23. Opernredoute. Die herrschenden und vorhersehbaren Rahmenbedingungen verhindern es leider, die Opernredoute in ihrer Essenz erlebbar machen zu können“, heißt es von Seiten der Veranstalter.
Einen anderen Weg ging das Volkstheater, das während des Lockdowns auf eine ressourcenschonende Planung setzte und den Spielbetrieb erst am 7. Jänner 2022 wiederaufnimmt. „So wichtig der erneute Lockdown auch ist, für das Volkstheater kommt er zum erdenklich schlechtesten Zeitpunkt. Das zarte Pflänzchen des Wachstums und Ankommens ist niedergetrampelt worden und wir müssen wieder von Neuem anfangen. Ein Neustart im Jänner schafft Planungssicherheit für das Haus und das Publikum“, so Kay Voges, Künstlerischer Direktor.

Quelle: www.apa.at

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