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Das EU-Projekt GREENSTAGE entwickelt Modelle für nachhaltige Theaterproduktionen. Vorne dabei: das Wiener Volkstheater. 

Die Greenstage-Konferenz im Probenzentrum Tigergasse des Wiener Volkstheaters. Foto: Alexander Matthias Kosnopfl

Theater ist im besten Fall Vorreiter gesellschaftlicher Verbesserungen. Bei Nachhaltigkeit und Umweltschutz gelingt das immer mehr. Beides ist in der Branche nicht mehr wegzudenken. Mit dem EU-Projekt GREENSTAGE zielt nun ein weiteres Schlüsselprojekt auf ressourcenschonende und nachhaltige Theaterproduktionen ab. Und Österreich ist vorne dabei: Das Wiener Volkstheater ist eines der innovationstreibenden Häuser des Projekts. 

Ein Analysetool für ökologische Selbstkritik 

Ein zentraler Bestandteil von GREENSTAGE ist das Selbstbewertungstool SAPA (Sustainable Arts Production Assessment), das Theatern hilft, ihre ökologischen Stärken und Schwächen zu analysieren. „Wir entwickeln hier Personas, die unterschiedliche Erwartungen unserer Stakeholder repräsentieren, um kontinuierliche Verbesserungsprozesse zu fördern“, sagt Alexander Matthias Kosnopfl, verantwortlich für Nachhaltigkeit am Volkstheater. 

Ein weiterer Fokus des bis 2027 laufenden Projekts liegt auf der Entwicklung einer Zero-Waste-Produktion in Ljubljana. Hierbei werden Materialflüsse auf und hinter der Bühne untersucht und optimiert. Dabei kommen die sogenannten „10-R-Kriterien“ zum Einsatz: Alle verwendeten Materialien sind dadurch sicher nachhaltig und werden dementsprechend genutzt. „In unserem Haus stellt das Wissen der erfahrenen Mitarbeiter:innen über Materialien, deren Herkunft und Nutzungsdauer einen wertvollen Schatz dar, der an den Nachwuchs weitergegeben werden sollte“, sagt Kosnopfl. 

Europäischer Austausch bringt lokale Innovation 

Am Wiener Volkstheater ist die Implementierung der GREENSTAGE-Initiative ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Betriebsführung. Das aktuelle Ziel: die Zertifizierung durch das österreichische Umweltzeichen und damit einhergehend CO2-Neutralität. Kosnopfl ist überzeugt: „Die Ökologisierung unseres Geschäftsmodells Ensembletheater stellt uns vor große Herausforderungen, aber nur im transnationalen Austausch können wir voneinander lernen.“ 

Dabei unterliegen vor allem die technischen Berufe einem tiefgreifenden Wandel. „Es geht längst nicht mehr nur um elektrotechnisches oder mechanisches Wissen. Programmierfähigkeiten sind heute unerlässlich, um Arbeitsabläufe zu optimieren und Ressourcen effizienter zu nutzen“, sagt Kosnopfl. So hat sich etwa durch moderne Software die Leistung von Scheinwerfern stark verändert und die Haustechnik fordert heute wesentlich komplexeres Wissen um Sensoren, Messtechnik und Energieeffizienz als noch vor wenigen Jahren. 

Das von der Europäischen Kommission kofinanzierte GREENSTAGE-Projekt steht somit auch exemplarisch für den digitalen Wandel der Theater- und Veranstaltungsbranche. Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehen heute Hand in Hand. Im Falle des Volkstheaters fasst Kosnopfl diesen Wandel mit folgendem Ziel zusammen: „Wir wollen unser denkmalgeschütztes Haus intelligent machen und damit auch auf ökologische Anforderungen reagieren.“ 

-ae

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