Wie die Europäische Union und ihre Mitglieder den Musiksektor durch politische Regulierungsmaßnahmen, Finanzierung und Förderung des Dialogs unterstützen, ist das Thema der EU-Musikkonferenz. Der Dialog mit dem Musiksektor zielt darauf ab, der Musikbranche zu helfen, sich zu koordinieren und mit einer Stimme zu sprechen, wenn es um EU-Politik Angelegenheiten geht. Die EU-Musikkonferenz zum Thema: „Herausforderungen, Bedürfnisse und Möglichkeiten des europäischen Musikökosystems“ fand am 22. Februar 2024 im Charlemagne
Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel statt. Iliana Ivanova, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, hielt die Eröffnungsrede zur Veranstaltung. Entstanden ist die Konferenz aus der Initiative „Music Moves Europe“ (MME). Der MME-Dialog wurde von einem Konsortium etablierter Musikveranstaltungsorganisationen implementiert. Die Europäische Kommission organisiert die Konferenz im Rahmen des laufenden Dialogs mit dem Musiksektor. Die Initiative umfasst 10 Dialogsitzungen und zwei Konferenzen. Impulse zu setzen und zur internationalen Zusammenarbeit anzuregen, ist das Ziel der Konferenz. Sprecher:innen aus verschiedenen Ländern und von unterschiedlichen Organisationen gehen in Vorträgen und Präsentationen auf jene Themen ein, die derzeit die Branche beschäftigen. Die Gestaltung des europäischen Musik-Ökosystems von morgen muss ganz unterschiedliche Anliegen und Entwicklungen berücksichtigen.
AI, Streaming und Green Transition
AI hat einen enormen Stellenwert in allen Debatten. Die Frage, ob durch AI Jobs und Potenzial verloren gehen, steht im Raum. Text- und Data-Mining wird kritisch betrachtet. Gefordert werden die Zustimmung der Urheber:innen und angemessene Kompensation. In diesem Zusammenhang ist die Richtlinie EU 2019/790 zum Urheberrecht und verwandten Schutzrechten im digitalen Binnenmarkt ein Thema. Fairplay-Lösungen, neue gesetzliche Grundlagen und Transparenz stehen sowohl in Zusammenhang mit AI als auch in der fortlaufenden Debatte zu einer Streaming-Reform und -Vergütung im Mittelpunkt. Hierbei geht es nicht nur um Musik und Streaming, sondern auch um Visual Arts. Diskutiert wird darüber, wie der Markt auf eine Implementierung von rechtlichen Vorgaben reagiert.
Ein Schwerpunkt liegt auf der ökologischen Transformation, „Green Transition“, am Musiksektor. Ein Wandel zu einem nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Wirtschaftsmodell minimiert den Ressourcenverbrauch und die Treibhausgasemissionen. In diesem Zusammenhang sind allgemeine Anliegen, zuverlässige Daten und Zahlen sowie Transparenz wesentlich. Eine Zusammenarbeit zwischen den Ministerien für Kultur und Umwelt ist gewünscht.
Georg Häusler, Direktor für Kultur, Kreativität und Sport, Europäische Kommission (DG EAC), erklärte allen Teilnehmenden zum Abschluss der Konferenz: „Wir müssen mit einer Stimme sprechen – Sie haben mehr Macht, als Sie glauben. Ich glaube, dass Sie diese Macht nicht immer ausreichend verwenden. Sie müssen mit Politiker:innen reden.“
-apb