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Eine neue Spielzeit mit einem neuen Stück steht bei den Bregenzer Festspielen im Sommer 2024 ins Haus und zusätzlich wird die gesamte Seebühne renoviert. Wie ist der aktuelle Stand?

Foto: Bregenzer Festspiele / Eva Cerv

Ein riesiges Wasserbecken soll in der Inszenierung von Der Freischütz auf der Bregenzer Seebühne in diesem Sommer das Publikum von der Bühne trennen. Dabei handelt es sich nicht um den natürlichen See wie in den letzten Jahren, sondern um ein zerstörtes, mittelalterliches Dorf im Sumpfgebiet, dass gerade auf der Seebühne entsteht. Das Bühnenbild geht also so nah an die Publikumsplätze ran, wie noch nie zuvor. Frösteln solle es die Zuseher beim Anblick der Winterlandschaft wünscht sich Bühnenbildner und Regisseur Philipp Stölzl – und das trotz sommerlich-heißer Temperaturen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bregenzer Festspiele wird 2024 die Oper von Carl Maria Weber Der Freischütz auf der Seebühne zu sehen sein. Der Regisseur und Bühnenbildner von der spektakulären Inszenierung von Rigoletto setzt dabei auf großes Kino.

Winter in Bregenz

Schneebedeckte Hügel, verfallene Holzhäuschen und kahle Bäume werden die Kulisse bilden. Die Bäume stehen bereits seit Anfang des Jahres im Bühnenbild, die ersten zwei Häuschen sind ebenfalls bereits auf der Bühne zu sehen. „Das Grundgerüst aus Stahl und Holz wird für die meisten Kulissenteile direkt bei den beauftragten Vorarlberger Firmen hergestellt. Aber der Zusammenbau, die Kaschur und die Fertigstellung erfolgen jetzt in unserer Montagehalle direkt am Bodenseeufer“, erläutert Technikdirektor Wolfgang Urstadt. „Das vereinfacht den Transport der Kulissenteile auf die Seebühne.“ Acht Häuser und ein Kirchturm sollen es insgesamt werden inklusive eins Wirtshauses und einer Mühle, in denen einerseits Lautsprecher und Bühnentechnik versteckt sind und die auch Spielort sein werden. Der Kirchturm wird das höchste Gebäude mit 12 Meter.

Neoprenkostüme

Gespielt wird in diesem Jahr nicht nur am Wasser, sondern auch im Wasser. Viele der Darsteller und Darstellerinnen sind permanent knöcheltief im Wasser. Das musste auch bei den Kostümen mitbedacht werden und so wird zum Teil mit Neoprenanzügen gearbeitet. An den meisten Stellen ist das Wasserbecken 25 cm tief, doch es gibt auch tiefere Bereich und Gänge, wo geplant ist, dass Darstellerinnen ab- und an anderer Stelle wieder auftauchen.

Sumpfeffekte

Gefüllt wird das Becken mit 500.000 Liter Seewasser, dass zweimal am Tag von Pumpen umgerührt wird. Zum ersten Mal befüllt wird das Becken im April, dann wird sich zeigen, welche Änderungen für einen problemlosen Ablauf noch nötig sind. Damit das Wasser wie Sumpf wirkt, wird eine Technik verwendet, die man aus Kläranlagen kennt. Mit Hochleistungspumpen werden kleine Bläschen erzeugt, die das Wasser trüb erscheinen lassen. Nebelmaschinen und entsprechendes Licht soll die übrige Magie dazu bringen.

Baufortschritt

Auch in Bezug auf den Neubau der gesamten Bühne und Hinterbühne, geht es mit großen Schritten voran. Draußen auf der Seebühne ist der neue Betonkern kurz vor der Fertigstellung. Derzeit werden zwei neue Unterwasser-Versorgungsröhren verlegt, durch die später Wasser-, Strom-, Licht-, Audio- und Netzwerkleitungen vom Festland auf die Seebühne gezogen werden. Die aufgeschüttete Versorgungsstraße ist nach wie vor in Betrieb, wird aber in den nächsten Wochen wieder abgetragen werden.

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Foto: Bregenzer Festspiele / Eva Cerv

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