Ein „transluzenter“ Stephansdom ist im Moment beim Linzer Ars Electronica Festival online zu erleben. In einer Serie aus Live-Videoübertragungen mit Moderation werden die Geschichte sowie Geschichten rund um das Wahrzeichen Wiens, dem Dom St. Stephan, erzählt, allerdings auf eine sehr spannende und technisch ausgeklügelte Weise. Denn mit dem Projekt „The Translucent St. Stephen's Cathedral“ ist dem Ars Electronica Futurelab ein Meilenstein im Bereich der Visualisierung von historischen Gebäuden mittels 3D-Laserscan gelungen.
Vermessung bis ins kleinste Detail
Mit mehr als 20 Milliarden Laserpunkten wurde der Wiener Stephansdom abgescannt. In dieser einzigartigen Detailtiefe entsprechen sie einem Datenvolumen von fast 400 Gigabyte und bilden die Grundlage für den transluzenten Stephansdom. Diese entstandene Punktwolke wurde mit hochauflösenden Aufnahmen erweitert, um an 28 interessanten Orten im und um den Dom einen realistischen 360°-Rundumblick und eine interaktive Reise zu ermöglichen. Durch die Transparenz der Punktwolke bleibt die Struktur des Baukörpers selbst aber sichtbar und ermöglicht völlig neue Einblicke in das Gebäude.
Entwickelt wurde das Projekt vom Ars Electronica Futurelab in Linz in Zusammenarbeit mit RIEGL Laser Measurements Systems aus Niederösterreich (Vermessungen), Dombauhütte St. Stephan zu Wien und ScanLab Projects aus London (Renderings).
Technik trifft auf Geschichte
Auf der Basis dieser 3D-Visualisierung begleiten die beiden Ars Electronica Infotrainer Michaela Obermair und Reinhard Bengesser das Publikum mit auf einige Rundgänge durch den virtuellen Stephansdom mit den Schwerpunkten Geschichte, Architektur und Legenden um den Dom und zeigen dabei zudem Orte, die sonst nicht zugänglich sind.