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Die Lichter sind immer auch ein Statement. Jedes Jahr wertet das steirische Festival KLANGLICHT den Ruf von künstlichem Licht im urbanen Raum auf. Die rund 15 Licht- und Klanginstallationen an Orten und Plätzen in der Grazer Innenstadt zeigen: Mit Kreativität und klug eingesetzter Technik wird Kunstlicht vom Schmutz zum Schmuck – und ganz Graz wird zur ästhetischen Projektionsfläche. 

Der Grazer Uhrturm, vom österreichische Kollektiv MO:YA 2022 in eine Lichtskulptur verwandelt. Foto: Luke Goodlife


Die technischen Voraussetzungen variieren von Installation zu Installation und je nach künstlerischem Konzept und Örtlichkeit. Von simplen LED-Strips über leuchtende Skulpturen bis hin zu hochauflösenden 3D-Projektionen – jedes Projekt stellt die Künstler:innen und Techniker:innen vor oft ungeahnte Herausforderungen. Was in der Planung oft gar nicht mitbedacht wurde, wird in der Umsetzung plötzlich zum Problem. Wer zum Beispiel künstlerisch perfekt vorbereitet ist, muss immer noch Behördenauflagen erfüllen.

Das Wahrzeichen als Lichtskulptur

So hat das österreichische Kollektiv MO:YA im Vorjahr etwa mit der Multimedia-Installation „CHRONOS“ das Grazer Wahrzeichen, den Uhrturm, in eine Lichtskulptur verwandelt. Regelmäßig, wie sein Uhrwerk, erwacht der Turm aus der Dunkelheit und auf der Fassade findet ein Spiel aus Licht und Schatten statt. Für derartig große Projektionen muss das Umgebungslicht im öffentlichen Raum weitgehend eliminiert werden, um die Projektion entsprechend zur Geltung kommen zu lassen. „Das in enger Abstimmung mit den Sicherheitsvorgaben und den Umweltschutzauflagen der lokalen Behörden umzusetzen, ist eine große Herausforderung“, sagt Birgit Lill-Schnabl, kuratorische Leiterin des Festivals.
Neben dem Licht spielt auch Sound eine große Rolle. Viele Besucher:innen glauben, es handle sich um ein Festival für Projektionen, doch nur zwei der jährlichen Projekte sind reine Projektionen, andere Gestaltungsformen mit Ton und Licht machen den viel größeren Anteil aus. Die technischen Anforderungen der Projektionen werden immer stark von der zu bespielenden Oberfläche bestimmt. Wieviele Beamer kommen zum Einsatz? Welche Lichtstärke brauchen die Projektoren? Die Antworten auf diese Fragen gibt zuallererst immer die Umgebung der Installation.

Personal als Schlüsselfaktor

Am Anfang der Kuratierung steht die Auswahl der Künstler:innen, der Projekte und der Orte. Dabei nehmen die Arbeiten Bezug auf ein vorgegebenes Leitmotiv. Dieses Jahr erleben die Besucher:innen unter dem Titel “Spuren/Traces”, wo Mensch, Natur und Kunst im öffentlichen Raum Spuren hinterlassen. „Jede Umsetzung setzt in der Regel einen Site Visit mit dem Künstler voraus, um die Gegebenheiten vor Ort zu erkunden, die Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen und um die technischen Details mit der zuständigen Person zu klären“, sagt Oliver Kern, verantwortlich für die technische Koordination und Betreuung. Dafür braucht es vor allem eines: hochqualifiziertes Personal – was diesem letztlich technisch und logistisch und innerhalb eines Kostenrahmens machbar erscheint, wird umgesetzt.

Gänsehaut beim Technikchef

Oberstes Ziel dabei: Pünktlich mit Einsetzen der Dunkelheit am ersten Festivalabend sollen alle Installationen der Öffentlichkeit zugänglich sein.: "Ich bekomme jedes Jahr aufs Neue eine Gänsehaut, wenn am ersten Abend des Festivals die Lichter aus und KLANGLICHT angeht", sagt Oliver Kern. Seit 2015 konnten die Bühnen Graz als Veranstalter über 80 künstlerische Installationen in einen Dialog mit dem Publikum setzen. Das harmonische Zusammenspiel zwischen Kunst und Technik stellt die Plätze der steirischen Landeshauptstadt wörtlich in ein neues Licht. „Klanglicht verändert die Wahrnehmung der Stadt“, sagt Birgit Lill-Schnabl.

Photo by Luke Goodlife

Evanescent by Atelier Sisu. Foto: Luke Goodlife  

Einmal jährlich verwandelt KLANGLICHT, das Kunstfestival der Bühnen Graz, die steirische Hauptstadt in eine Welt aus Kunst, Musik, Farben und Licht. Mit international renommierten Künstler:innen verwandelt das Kunstfestival der Bühnen Graz öffentliche Räume, Plätze und Gebäude in außergewöhnliche Licht- und Kunstinstallationen. Über 100.000 Menschen besuchen die Installationen im Schnitt. KLANGLICHT 2023 fand in den Herbstferien, von 25. bis 27. Oktober, statt.  

www.klanglicht.at 

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