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Um das Jahr 2020 feierlich ausklingen zu lassen, überlegte ich die Stadt Edinburgh etwas ganz besonderes und ließ 150 Drohnen steigen.

Foto: Underbelly

Jedes Land und jede Stadt haben ihre ganz eigene Art das Jahr ausklingen zu lassen. Während es in Italien Brauch ist rote Unterwäsche zu tragen, werden in Spanien Trauben gegessen und in Brasilien werden weiße Rosen ins Meer geworfen. Schottland ist ein Land, das reich ist an Tradition und eine bunte Vergangenheit hat. Dort hat Silvester sogar einen ganz eigenen Namen: Hogmanay. Es ist einer der bedeutendsten schottischen Festtage und in der schottischen Hauptstadt Edinburgh wird jedes Jahr ein großes Festival auf die Beine gestellt. Das war natürlich in diesem Jahr so nicht möglich. 2020 war alles anders. Also planten auch die Schotten um und sagten dem alten Jahr auf eine andere Art und Weise mar sin leat (Goodbye auf Gälisch).

Größter Drohnenschwarm

Über drei Abende verteilt wurden von 29. bis 31. Dezember 2020 insgesamt drei Videos veröffentlicht, die die Landschaft Schottlands und wichtige Botschaften des vergangenen Jahres einfingen und ihren Höhepunkt in der Präsentation an Silvester fanden.

Kombiniert wurden 150 Drohnen, das Gedicht der schottischen Lyrikerin Jackie Kay und die atemberaubende Landschaft Schottlands um nicht nur das neue Jahr zu begrüßen, sondern auch all den Menschen zu danken, die im vergangenen Jahr unglaubliches geleistet haben. Der größte choreographierte Drohnen-Schwarm, der jemals in der UK gemeinsam unterwegs waren, zeigte neben der schottischen Flagge und verschiedenen Schriftzügen auch einen galoppierenden Hirsch in bis zu 150 Meter Höhe und formierten sich bei bis zu 25 km/h. Es wurde eine AI-Software genutzt um die Bilder darzustellen.

Der Himmel als Leinwand

Die gesamte Choreographie wurde von der Firma Celestial koordiniert. Celestial ist das weltweit einzige Unternehmen für Drohnen-Displays, das fortschrittliche Technologie mit atemberaubender organischer Performance kombiniert. Sie sind ein Kollektiv von preisgekrönten Filmemachern, Musikern, Entwicklern und Geschichtenerzählern. Ihre Skytheatre-Displays sind dynamisch und ehrfurchtgebietend, wie bei Hogmanay in Edinburgh zu sehen war. Sie sehen den Nachthimmel als eine epische 3D-Leinwand, die unbegrenzte Möglichkeiten bietet.

Aufwändiger Prozess

John Hopkins, Regisseur von Celestial Labs erklärt den Prozess, wie es zu dem spektakulären Event kam: „Die Show musste zuerst gescriptet werden. Dafür holten wir Jackie Kahn ins Boot, die die Worte schrieb, die uns durch das Video führen. Danach suchten ich und mein Team Bilder, die diese Wörter unterstreichen.“ Gary Wilson, der Visual Designer, nahm nun dieses Skript und skizzierte zuerst in seinem Sketch-Book verschiedene Ideen und übertrug dies dann auf das Tablet. Dort wurden sie animiert. „Es ist ein ganz besonderes Gefühl diese Ideen im Himmel zu sehen, anders als auf dem Bildschirm oder auf dem Papier“, so Gary Wilson. Die Aufnahmen starteten in den Highlands in Schottland und bewegten sich dann immer weiter Richtung der Hauptstadt Edinburgh.

Artificial Intelligence

„Ich habe noch nie an einem Projekt wie diesem gearbeitet. Es ist eine Mischung aus Film, Poesie, Design und Logistik und wir mussten eine neue Art finden, wie wir zusammenarbeiten. Die Technologie ist neu und es gibt noch keine Routine. Die Drohnen mit denen wir gearbeitet haben sind keine Kamera-Drohnen sondern Display-Drohnen und sie fliegen nicht als Einzelfiguren sondern als ein großer Organismus. In den Drohnen ist Artificial Intelligence verbaut, die verhindert, dass sie gegeneinander fliegen“, erklärt Regisseur John Hopkins. (sgl)

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