Im Gegensatz zu Temperaturstrahlern wie Sonnen- oder Glühlicht, die das volle Spektrum enthalten, handelt es sich bei den LEDs um synthetische Lichtquellen. Je nach Zusammensetzung des Phosphors werden nur Teile des Spektrums emittiert. Das Spektrum von LED-Scheinwerfern erkennt man am Peak bei 450 nm. Vom sicherheitstechnischen Standpunkt gilt es, hier die Blaulichtgefährdung nach der Verordnung optischer Strahlung (VOpSt) zu beachten. Details finden sich im Sicherheitshandbuch der OETHG bzw. auf der Webseite der AUVA. Vorteilhaft wirkt sich die geringere Wärmeentwicklung – reduzierte Verbrennungsgefahr, Bauteilalterung und Kühlung – aus.
Wellenlängen, die eine Lichtquelle nicht abstrahlt, können nicht von der Bühne reflektiert und gesehen werden. Speziell LED-Quellen mit niedrigerem Farbwiedergabeindex (CRI 70) lassen das Bühnenbild nicht in der vollen Farbenpracht erstrahlen. Sie sind daher eher für Oberlicht im Einsatz. Im Vorderlicht sollte CRI 90 ein Mindeststandard sein. Bei multispektralen Lichtquellen hilft es, nicht nur auf rote, grüne und blaue LEDs, sondern auch z. B. auf Lime oder Deep Red zu setzen.
LED-Scheinwerfer mit Farbmischung können – im verfügbaren Farbraum – die Farben stufenlos mischen. Das ermöglicht Zwischentöne und einen stufenlosen Wechsel. Auch das Lüftergeräusch ist im Theater immer ein Kriterium. Aufgrund der Bereitschaftsleistung, speziell bei LED-Moving-Lights ist es vorteilhaft, nur jene Geräte zu aktvieren, die tatsächlich verwendet werden. Die Ansteuerfrequenz sollte einstellbar sein und über 1000 Hz liegen, um Flacker- effekte in HD-Kameras zu vermeiden. Bei der Kalkulation gilt es, nicht nur die Kosten für das Gerät, sondern auch die notwendige Infrastruktur (sind Datenleitungen, Netzwerk, geeignetes Lichtsteuerpult bereits vorhanden?) zu berücksichtigen.
