Die Zauberflöte kam in einem Wiener Vorstadt-Theater zur Uraufführung und steht heute an fast allen großen Opernhäusern der Welt auf dem Spielplan. Der hoch verschuldete Mozart vollendete 1791, in seinem Todesjahr, gemeinsam mit seinem Freund Schikaneder die Geschichte um zwei Liebende, die mitten im Kampf dunkler Mächte zueinanderfinden.
Mozart und Schikaneder kannten einander seit 1780. Je mehr Mozart in eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Krise geriet, umso mehr beeindruckte ihn der Frauenheld und Theatermann Schikaneder mit seinen Affären, dem Sinn für das Populäre und diplomatischem Geschick. Mozart sah in Schikaneders Theater für das Volk auch seine eigene künstlerische Zukunft.
Vom Kasino ins Burgtheater. Foto: Susanne Hassler-Smith
Eine gewagte Neuinterpretation
232 Jahre später bringt eine fahrende Schauspieltruppe ihre ganz eigene Version der Oper auf die Bühne. Das Kratky-Baschik-Zaubertheater ist pleite und braucht dringend die perfekte Unterhaltungsshow. Dazu ist der Truppe jedes Mittel recht: Die heilige Komposition wird neu arrangiert, Mozarts Motive verwandeln sich in Songs unterschiedlichster Stilrichtungen und das umgedichtete Libretto teilen sich nur sechs Schauspieler:innen, wobei alle mehrere Rollen übernehmen müssen.
In einer versunkenen Welt des Vaudevilles, des Varietés und des düsteren Prater-Straßentheaters entsteht die vielleicht gewagteste Neuinterpretation der vielleicht berühmtesten Oper der Welt.
Der Schauspieler und Musiker Nils Strunk kreiert mit Autor Lukas Schrenk, einer dreiköpfigen Band und dem Ensemble eine lustvolle, musikalische Reflexion über den Zauber der Bühne und die Kraft des Miteinanders.
(amp)