oethg logonewsletter hinweis

Die Seebühne der Bregenzer Festspiele ging im August bei der Deniere von Madame Butterfly ein letztes Mal in Flammen auf, bevor am nächsten Tag die Abbauarbeiten begannen. Wie ist der aktuelle Stand? Was wird neu? Der Countdown für die Festspiele 2024 läuft bereits.

Die letzte Show von Madame Butterfly war im August gerade abgespielt, als am folgenden Tag die ersten Bagger und Kräne anrückten um die Seebühne Bregenz und den Betonkern abzubauen. In wenigen Wochen verschwand nicht nur das Bühnenbild. Der Betonkern hatte 45 Jahre lang gedient. Darin waren die Maskenräume, die Garderoben, die Technik, und viel mehr untergebracht gewesen und hatte als jeweilige Basis für die spektakulären Bühnenbilder in Bregenz der letzten Jahrzehnte gedient. All dies wurde nun abgerissen und wird gerade Stück für Stück mit einem Konzept ersetzt, das für die Zukunft mehr Flexibilität bieten soll.

Im ersten Jahr soll die neue Bühnenbild-Grundlage gleich fulminant mit der Oper „Freischütz“ von Carl Maria von Weber eingeweiht werden. Dafür wurden im November 2023 156 Pfähle aus Fichtenholz im See versenkt. Sie bilden das Fundament des Bühnenbilds für Philipp Stölzls zweite Inszenierung in Bregenz nach Rigoletto. Gesetzt wurden die Pfähle, auch Piloten genannt, von Schiffen aus. Im Dezember wuchs das Untergerüst weiter. 1400 Quadratmeter Holzplatten wurden auf den Pfählen montiert, die bald als Untergrund für die Bühne dienen werden.

Echte Bäume aus Metall

Seit Dezember nimmt nun auch das Bühnenbild langsam Form an. Die Kaschierungs bzw. Fertigungstechnik-Abteilung hat nach dem Sommer direkt mit den Vorbereitungen für Freischütz begonnen. Nun durften die ersten acht Bäume kurz vor Weihnachten ihren Platz an der Seebühne einnehmen. Diese wurden von den Mitarbeiter:innen mithilfe von Hasengitter, Füllstoff, Mörtel und Farbe so gestaltet, dass sie täuschend echt wirken. Bis zum Probenbeginn im Juni sollen noch 22 weitere Bäume auf der Seebühne „wachsen.“ Neu ist für die Arbeit der Abteilung auch, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die neue Montagehalle übersiedelt sind, wo die Bäume auch entstanden sind. Dadurch war es nicht mehr nötig, diese abzubauen oder auseinander zu teilen, sondern konnten in ihrer vollen Größe und Pracht gelagert und dann aufgebaut werden. Es wird erwartet, dass andere Abteilungen wie die Schneiderei im Frühjahr ebenfalls in das neue Werkstätten-Gebäude rüber ziehen.

Bregenz, am 2.10.2023Bregenzer Festspiele, Bühnenbild Bäume

Die lebensechten Bäume für das Stück Freischütz entstanden aus Hasengitter, Füllstoff, Mörtel und Farbe. Foto: Lisa Mathis

Deckel drauf

Im November wurde bereits darüber informiert, dass der Betonkern abgerissen wurde und nur die Sanierungsplatte Unterwasser übrigblieb. Darauf wurde nun der neue Betonkern gesetzt, in dem Garderoben, Räume für die Steuerungstechnik und Tontechnik – und laut Presseabteilung „jede Menge riesige Spinnen“ – beheimatet sein werden. Der Deckel des Betonkerns wurde Anfang Jänner geschlossen. In nächsten Schritt wird die alte Hinterbühne abgerissen. Ziel ist es, dass dies noch bis Ende Jänner passieren soll. Wer den groben Fortschritt der Bauarbeiten verfolgen möchte, kann dies auf der Live-Webcam der Bregenzer Festspiele. https://bregenzerfestspiele.com/de/webcam

Essenzielle Versorgung

Einer der nächsten wichtigen Schritte ist der Bau des Versorgungstunnel, zu dem aktuell die Vorbereitungen laufen. Hinter dem Betonkern im See wird ein metertiefer Schacht gegraben, in dem Rohre verlegt werden. Dieser Schritt muss bis Ende April vollendet sein, da im Mai die Versorgung am See funktionieren muss. In den Versorgungstunnel kommt alles rein, was für das Spiel auf dem See gebraucht wird: Stromleitungen, Frisch- und Abwasser sowie Netzwerkleitungen. Damit werden Ton-, Licht-, Bühnen-, und Steuerungstechnik versorgt und die Kommunikation zwischen See und Haus sichergestellt. Technischer Leiter Wolfgang Urstadt erklärt: „Für uns ist das ein Meilenstein. Bisher war alles ‚vogelwild‘ im See und mit der Versorgung fällt und steht ‚Der Freischütz‘.“

-sg

Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite benutzerfreundlicher zu gestalten. Wenn Sie diese Webseite nutzen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies.