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Bereits seit 2018 begeistert die VIVID Grand Show im Berliner Friedrichstadt-Palast ihr Publikum. Ein gigantischer Farbenrausch versetzt hier Groß und Klein in Staunen

Kostüm und Technik mussten für die außergewöhnlichen Kopfputze eng zusammenarbeiten. Die Kopfbekleidung wurde vom weltberühmten Hutmacher Philip Treacy entworfen und mit der neusten LED-Technologie versehen. Foto: Brinkhoff Mögenburg

Eine Show, die nicht allein von artistischem Können lebt, sondern auch von einem hohen technischen Aufwand. 

Das Produktionsbudget der aktuellen Show im Friedrichstadt-Palast betrug zwölf Millionen Euro, so viel wie für keine Produktion bisher. Führt man sich aber alleine die technischen Daten vor Augen, wird schnell klar, dass das Budget, um so eine aufwendige Show auf die rund 2.800 m² große Bühne zu bringen, durchaus so hoch anberaumt werden musste.

Die Show erzählt die Geschichte der jungen R’eye, eine Androidin, halb Mensch, halb Maschine. Fremdsteuerung bestimmt ihr Dasein, doch die Sehnsucht nach Freiheit bleibt. Eines Tages tanzt sie aus der Reihe und sieht die Welt um sich herum neu, die Schönheit der Dinge, die im Alltag oft übersehen werden.

Das Bühnenbild (Michael Cotten) allein ist für dieses Setting schon besonders anspruchsvoll, die neueste und innovativste Technik sorgt zusätzlich dafür, dass die Show reibungslos und mit einer relativ kleinen Fehlerquote abläuft. Auch Lichtdesigner Chris Moylan wurde von Anfang an viel Mitspracherecht bei der Entwicklung des gesamten Looks der Bühne eingeräumt.

Es werde Licht!

Unterschiedliche Welten innerhalb der Show erstrahlen in ebenso unterschiedlichen Lichtstimmungen. Die Kontraste zwischen der Binär-Welt, mit vielen hart beleuchteten Kanten und kalten Farben und den natürlicheren Settings, die beispielsweise im Jungle spielen, sind deutlich sichtbar.

Die Firma JB, als langjähriger Partner des Friedrichstadt-Palasts, hat mit der P18 ein sehr starkes Movinglight geliefert, das die für den großen Raum notwendige Power und ein sehr gutes Blendenschiebesystem besitzt.

In der Spielstätte hat sich über die Jahre zwar eine Vielfalt von Lampen angesammelt, von denen viele auch für VIVID genutzt werden konnten, trotzdem musste man großzügig aufstocken, vor allem die Anzahl der ROBE Pointe wurde auf 58 Pointe und 8 MegaPointe erhöht. Insgesamt kommen in der Show rund 167 Movinglights  zum Einsatz, davon 128 Modelle mit modernster LED-Technik und 40 Geräte mit 1000 Watt Leistung.

Ganze 24 Panasonic Laser-Beamer kommen für die Projektionen und Mapping-Aufgaben zum Einsatz.

In einzelnen Szenen mit bewegten Bühnenelementen bestand die besondere Herausforderung für die Lichtdesigner darin, den Artisten auf der Bühne nicht nur das perfekte Licht zu geben, sondern sie damit auch nicht zu blenden. Foto: Kostüm und Technik mussten für die außergewöhnlichen Kopfputze eng zusammenarbeiten. Die Kopfbekleidung wurde vom weltberühmten Hutmacher Philip Treacy entworfen und mit der neusten LED-Technologie versehen. Foto: Brinkhoff Mögenburg

Doppelte Herausforderung

Einzelne Szenen und Bühnenelemente stellten gerade für das Licht eine besondere Herausforderung dar, wie das sogenannte „Double-Wheels-of-Steel“.

Hier ist einerseits die Artistik sehr anspruchsvoll, andererseits müssen viele Lichtshow-Effekte abgespielt werden, ohne die Artisten dabei zu blenden. Hierzu haben sich Andreas Stübler (Abteilungsleiter SFX/Beleuchtungsmeister) und Olaf Eichler (Abteilungsleiter Beleuchtung) sehr viel mit neuer LED Technik auf dem Markt beschäftigt und entschieden, auf 40 der JB-Lighting Varyscan P18 zu setzen, die zusammen mit Gobos und Beams für das perfekte Gesamtbild sorgen und durch knapp 60 ROBE Pointe und 8 ROBE MegaPointe ergänzt wurden. Für die Farbigkeit setzte man auf 28 A12 von JB-Lighting und 16 K20 von Claypaky.

Weitere, sowohl optische als auch technische, Highlights sind die vier Dekotrassen und die Treppe, ein Hauptelement der Show. In den aufwendigen Dekotrassen und den verfahrbaren Lichttürmen wurden zusätzlich zu den leistungsstarken ROBE Pointe und MegaPointe JB-Lighting Sparx 7 verwendet. Genutzt werden die Trassen auf verschiedenen Höhen, bis fast zum Boden, zum Teil werden sie wieder komplett aus der Szenen gefahren, so dass man sie ganz normal als Top- und Hinterlicht nutzen kann.

Die Treppe ist komplett autark und fährt selbstständig, so musste alles an Treppenbeleuchtung auch auf Batteriebasis umgesetzt werden, inklusive der Ansteuerung über Funk-DMX.

Auf dem Boden befinden sich zwei fahrbare Wagen auf denen jeweils 4 ROBE MegaPointe verbaut sind und besonders auf die Entfernung (hier bis 60 Meter) einen sehr scharfen Beam machen. Im Schnürboden befinden sich Mirrorblinds, wie eine Jalousie dreh- und kippbar, mit LED-Color-RGB-Bändern und über eine MADRIX-Steuerung bedient, Movinglights auf den Spiegelflächen sorgen zusätzlich für extra Effekte.

Doch nicht nur die Bühne sondern auch die Artisten selbst werden von der modernsten Lichttechnik perfekt in Szene gesetzt. Ein besonderes Highlight sind die von Hutmacher Philip Treacy entworfenen LED-Kopfputze, die über Funk gesteuert werden und die sogenannten Kickgirls auf der Bühne in menschliche Lichtinstallationen verwandeln, fast als wären sie selbst halb Mensch, halb technisches Meisterwerk.

www.palast.berlin

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