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In der Bühnenwelt ist Nachhaltigkeit längst kein Randthema mehr. Emissionen stehen im Fokus der Debatte – nicht nur als Teil der Klimakrise, sondern auch im Kontext von Kulturveranstaltungen.

Traditionell beschränkte sich die Emissionskalkulation auf die Scope 1- und Scope 2-Emissionen, also jene, die innerhalb von Veranstaltungsorten entstehen – entweder direkt im Betrieb oder indirekt in Form von zugekaufter Energie. Nun hat sich der Blick erweitert und Scope 3-Emissionen, jene entlang der gesamten Wertschöpfungskette, gewinnen an Bedeutung.

Scope 3-Emissionen in Theatern sind besonders indirekte Emissionen, die in Zusammenhang mit der An- und Abreise des Publikums entstehen. Da sie einen großen Anteil in der Gesamt-Klimabilanz eines Veranstaltungsbetriebs darstellen, hat Opera Europa im Mai 2023 im Rahmen des „Audience Mobility Meetings“ der Nachhaltigkeitsgruppe Empfehlungen ausgearbeitet, um diese Emissionen zu reduzieren.

On- und offline richtig kommunizieren

Diese beinhalten klar, direkt und niederschwellig dem Publikum die Möglichkeiten der nachhaltigen An-und Abreise zu Veranstaltungsorten zu kommunizieren, etwa über Social Media, Newsletter und der Website. Es ein dezidiertes Kriterium des österreichischen Umweltzeichens, eine umweltfreundliche Anfahrt zum Theater über die Website zu bewerben. Außerdem empfiehlt die Nachhaltigkeitsgruppe, das Ticketing-Personals als direkte Ansprechperson für das Publikum einzubeziehen. Schulungen für den Publikumsdienst können sicherstellen, dass das Personal gut informiert ist und Fragen der Besucher:innen etwa zu nachhaltigem An- und Abreisen kompetent beantwortet.

Fahrradparkplätze beim oder Infostände im Theater unterstützen dabei, umweltfreundliche Mobilitätsentscheidungen zu fördern. Innovative Ansätze wie Taxisharing, Carsharing und Shared Shuttles können praktische Alternativen zur individuellen Anreise bieten. Das Brüsseler Opernhaus hat zu Jahresbeginn etwa ein Pilotprojekt namens Adamo gestartet, ein On-Demand Taxi-Service. Zudem können Partnerschaften mit dem öffentlichen Nahverkehr vergünstigte Optionen für Theaterbesucher bieten. Ein Beispiel ist eine neue Kooperation zwischen dem Brüsseler Opernhaus La Monnaie und der Belgischen Eisenbahngesellschaft (SNCB): Sie beinhaltet, dass Besucher einer Opernvorstellung vergünstigt zum Opernhaus an- und abreisen können. Der SNCB-Rabattcode gewährt eine Ermäßigung von 50 Prozent auf die Zugfahrten zur Aufführung und zurück am Tag des Events. Eine Idee der Opera Europa Nachhaltigkeitsgruppe ist, Bildschirme in Theaterfoyers mit Echtzeit-Abfahrtszeiten zu installieren, die die Nutzung dieser Option erleichtern.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Ein Paradebeispiel für diesen Ansatz liefert das Opernhaus in Lyon, das auf seiner Webseite unter "Accès et contacts" vielfältige nachhaltige Anreisemöglichkeiten präsentiert: Informationen zu Fahrradparkplätzen, ein Überblick nahegelegener Straßenbahnstationen und „Car Sharing“-Optionen. Darüber hinaus wird ein umfassender Leitfaden zur umweltbewussten Anreise angeboten. Lyon strebt an, ein Teil der ökologischen Transformation zu sein und Besucher zur Nutzung nachhaltiger Transportmittel zu ermutigen.

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