Ein Festival der Vielfalt und Reflexion
Die künstlerischen Leiter Georg Steker und Thomas Cornelius Desi möchten das Publikum mit über 30 Veranstaltungen an verschiedenen Spielorten in Wien – darunter das Odeon, das Theater am Werk, das WUK, der Reaktor und das Schloss Neugebäude – dazu ermutigen, aus der Passivität herauszutreten und aktiv an gesellschaftlichen Dialogen teilzunehmen.
Eröffnung mit einer multimedialen Apokalypse
Das Festival wird von der ukrainischen Company Opera Aperta mit der Oper „GAIA 24. OPERA DEL MONDO“ eröffnet. Diese Inszenierung thematisiert die Zerstörungskraft des Menschen und die Reaktion der Natur, ausgehend von der Sprengung des Kachowka-Staudamms. Die multimediale Oper nutzt modernste Technik, um eine apokalyptische Atmosphäre zu schaffen, die das Publikum tief berührt.
Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein im Fokus
Ein weiteres Highlight ist „DAS ATMEN DER OZEANE“ von Thomas Cornelius Desi, das den mythischen Plastik-Kontinent „Atlantic Garbage Patch“ thematisiert. Durch die Kombination aus Theater und interaktiver App, entwickelt von Peter Koger, wird das Publikum eingeladen, sich aktiv in die Inszenierung einzubringen. Diese digitale Komponente ermöglicht es den Teilnehmern, Sounds und Inhalte in Echtzeit zu gestalten und so die Vorstellung direkt zu beeinflussen.
Grenzenlose Kreativität und multisensorische Erlebnisse
Die litauische Produktion „THE URBAN TALE OF A HIPPO“ kreiert im WUK einen multisensorischen Raum, in dem die Grenzen zwischen Natur und Stadt, Tier und Mensch sowie Vergangenheit und Zukunft verschwimmen. Die Inszenierung nutzt Licht, Klang, Naturelemente und Bewegung, um das Publikum in eine andere Welt zu entführen und die eigenen Sinne zu schärfen.
Interaktive Formate und innovative Technik
Die Musiktheatertage Wien zeichnen sich durch ihre interaktiven und technisch innovativen Formate aus. In der Late-Night-Performance „MY VOICE MY VOID“ von Marino Formenti wird die Idee der Stimme als persönlichstes Medium hinterfragt, während das ERRORTHEATER mit „DER SIMMERRING“ humorvoll die Suche nach Inspiration in der Natur thematisiert.
Georg Nussbaumer beeindruckt mit „IRRLICHT UND RAUSCHORGEL“, wobei das Publikum mittels Weinflaschen und deren Etiketten aktiv in die musikalische Performance einbezogen wird. Durch Trinken, Atmen und Blasen entstehen einzigartige Klangerlebnisse, die den Raum zum Klingen bringen.
Zukunftsweisende Projekte und internationale Vernetzung
Die Musiktheatertage Wien sind nicht nur ein Festival, sondern ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Der CLUB MOSAIK im Spitzer dient als Festivalzentrum und bietet Künstlern und Publikum die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre zusammenzukommen. Das Festival setzt sich für die Weiterentwicklung des Genres Musiktheater ein und vernetzt nationale und internationale Künstler.
Workshops und gesellschaftliche Reflexion
Neben den Aufführungen bietet das Festival auch Workshops an, in denen Künstler, Kulturmanager, Aktivisten und Bürger aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen reflektieren können. Der AUSTRIAN MUSIC THEATRE DAY 2024 und das internationale Joint Venture „What’s next?“ sind wichtige Bestandteile des Programms und fördern den kreativen Austausch und die Entwicklung neuer Projekte.
Fazit
Die Musiktheatertage Wien 2024 bieten ein vielfältiges und innovatives Programm, das das Publikum nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken und Handeln anregt. Mit einer Mischung aus traditionellem und modernem Musiktheater, interaktiven Formaten und technischen Innovationen setzt das Festival neue Maßstäbe und lädt dazu ein, die eigene Rolle in der Welt zu reflektieren.
Alle Infos zu Programm und Tickets gibt es hier: https://mttw.at/
-mcs