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Holiday on Ice präsentierte im Jänner seine Jubiläumsshow in der Wiener Stadthalle. Was ist technisch nötig, um dieses Spektakel möglich zu machen? 

Die Lichter der Wiener Stadthalle gehen aus und zehn Performer:innen in Schwarz betreten die Eisfläche. Die Musik beginnt und die Künstler:innen erleuchten wie Sterne, die sich in der Dunkelheit bewegen. Möglich machen das 3.200 kleine LEDs, die per Hand auf die Kostüme von Designerin Silvia Aymonino genäht wurden. Die Eiskunstläufer:innen und Trapezkünstler:innen drehen sich immer schneller und schneller zur Musik. Die Lichter auf ihren Kostümen tanzen. Die 80-Jahre Jubiläums-Show „A New Day“ von „Holiday on Ice“ hat begonnen und wird zu einem Abenteuer voll Farbe, Licht und Gefühle. Etwas, das Aurora völlig fremd ist. Sie ist ein Wesen aus einer farb- und freudlosen Welt und trifft Adam, der ihr die Schönheit unserer bunten Welt näherbringt. Doch die Vergangenheit will sie noch nicht ganz loslassen. 

Das Eis 

Die Jubiläums-Show feierte am 17. Jänner 2024 in Österreich Premiere, nachdem Technik, Kulissen, Kostümen und Requisiten mit sieben 40-Tonner LKWs angeliefert worden waren. 50 Personen waren für den Aufbau der aufwändigen Show vor Ort. Die Herstellung der Eisfläche dauerte rund 48 Stunden. Dafür wurden 25 Kubikmeter Leitungswasser in 24 Stunden auf die bereits gekühlte Hallenfläche aufgebracht, bis eine ca. 3,5 cm dicke Eisschicht entstand. Bis zu acht Mal am Tag wurde diese mit einer Eismaschine glattgezogen, um die anspruchsvollen Performances der Weltstars möglich zu machen. Denn das Eis muss die richtige Festigkeit haben, um alle Tricks und Stunts zu ermöglichen. Dafür finden auch laufend Messungen statt. 

Die Wiener Stadthalle hat in der Halle D eine eigene fixverbaute Eisfläche, auf der mit Wasser Eis für die Show produziert wird. Der Boden kann direkt gekühlt werden, es braucht also keine zusätzlichen Vorrichtungen, um das Wasser gefrieren zu lassen. Für viele andere Locations europaweit, in denen dies nicht vorhanden ist, hat Holiday on Ice eine mobile Eisfläche, die mittransportiert wird. Dort wird der Hallenboden mit einer Plastikfolie und einer circa drei Zentimeter dicken Styroporschicht ausgelegt. Auf dieser Basis werden Aluminiumplatten platziert, die so stark gekühlt werden, dass das Wasser darauf gefriert. In Wien ist das aufgrund der verbauten Möglichkeiten nicht nötig. 

Die Effekte 

Nach der Eisherstellung beginnt der Aufbau der Licht-, Video-, Ton und Pyrotechnik. Die gesamte Technik ist an schweren Metallkonstruktionen befestigt, die unter das Hallendach gezogen werden. Für A NEW DAY gab es insgesamt 80 Riggingpunkte und 187 verschiedene Traversen mit einer Gesamtlänge von 320 Metern an der Hallendecke, an denen insgesamt 31,7 Tonnen Licht, Ton, Dekoration und technische Vorrichtungen hingen. In der Show gab es mehr als 230 Scheinwerfer und bewegliche Lichtelemente. Allein das Einleuchten und Programmieren der Technik dauerte rund fünf Stunden. Die dynamischen Scheinwerfer wurden von sechs Beleuchtern hoch über dem Eis an der Decke gesteuert, damit die spektakulären Stunts und schnellen Performances der Eiskunstläufer:innen ins richtige Licht gerückt wurden. 

Bei der Holiday-on-Ice-Show in diesem Jahr gab es einen immersiven LED-Zylinder, der mit einem Durchmesser von zwölf Metern und knapp 330.000 LED-Pixels mittig über dem Eis hing und die Show von allen Seiten zu einem besonderen Erlebnis machte. Ziel bei der Licht- und Video-Gestaltung war es, dass die Zuseher von jedem Platz aus die besondere Dynamik erleben und die Vorstellung zu einem 360-Grad-Erlebnis wird. Der LED-Zylinder ist ein bewegliches Leinwand-Element in einer Höhe von bis zu zehn Metern über dem Eis und lässt sich von der Decke bis auf die Eisfläche fahren. Im hinteren Teil der Bühne gibt es zusätzlich drei bespielbare Leinwandelemente, die das Herzstück der Show bilden. Sie sind allesamt beweglich und bestehen aus einzelnen insgesamt 323 einzelnen LED-Panels mit mehr als 3,3 Mio. Lichtpixeln. 

Flexible Kostüme 

Das Stück soll ein Fest der Farben sein und das wird gerade durch die Kostüme sichtbar. Um die verschiedenen Zeitepochen richtig in Szene zu setzen, wurden mehr als 300 Kostüm- und Kopfschmuck-Teile kreiert. Designerin Silvia Aymonino arbeitete ein Jahr an den Kostümen und 13 Näher:innen steckten in die Anfertigung mehr als vier Monate Arbeitszeit. Eine besondere Herausforderung ist, dass die Kostüme nicht nur großartig aussehen, sondern auch den Anforderungen einer Eiskunst-Show gewachsen sein müssen. Die Stunts und spektakulären Sprünge erfordern leichte Kostüme mit großer Bewegungsfreiheit. Große, aufwändige Kopfstücke und Rückenteile können nur in ausgewählten Szenen mit entsprechenden Eiskunstlauffiguren verwendet werden. Die Choreographie ging daher Hand in Hand mit der Entwicklung der Kostüme. Ebenso die Wahl der Stoffe. Denn diese müssen für die anspruchsvollen Bewegungsabläufe und Sprünge auf dem Eis nicht nur dehnbar und flexibel, sondern auch wasserabweisend und waschbar sein, damit die Kostüme auch nach zahlreichen Shows und möglichen Stürzen auf dem Eis wie neu aussehen. 

-sg

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