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Das Archiv der Vereinigten Bühnen Wien wird seit eineinhalb Jahren durch eine Kooperation mit der Österreichischen Mediathek des Technischen Museums Wien digitalisiert und dauerhaft gesichert.

Ein bedeutender Teil der Sammlung steht nun der Öffentlichkeit online zur Verfügung. Die kulturhistorischen Aufzeichnungen bieten spannende Einblicke in die Wiener Theatergeschichte.

Das Archiv

Im Archiv der Vereinigten Bühnen Wien lagern unzählige Aufnahmen und interne Mitschnitte aus 70 Jahren Wiener Theatergeschichte. Die Aufzeichnungen aus dem Ronacher, dem Raimund Theater und dem Theater an der Wien reichen von Mitschnitten aus den 1960er-Jahren bis in die jüngere Gegenwart. Ab den 1980er-Jahren wurden auch Videoaufnahmen angefertigt. Aufführungen wurden für interne Zwecke dokumentiert. Nach der Gründung der Vereinigten Bühnen Wien im Jahr 1987 wurden die Dokumentationstätigkeiten fortgesetzt und die Archive der einzelnen Häuser zusammengeführt. Dadurch ist ein einzigartiger Fundus an Mitschnitten aus Musiktheaterproduktionen, Konzerten, Lesungen und Veranstaltungen entstanden.

54 Schatzkisten

Drei Chargen Material in 54 Kisten wurden seit Beginn der Kooperation an die Österreichische Mediathek übergeben. Darunter befinden sich Originalaufnahmen von Musicalaufführungen mit Josef Meinrad, Dagmar Koller, Uwe Kröger oder Pia Douwes, Lesungen mit Oskar Werner, Helmut Qualtinger oder Erich Kästner, Musikveranstaltungen mit Juliette Greco, Greta Keller, Georg Kreisler oder Friedrich Gulda und Erstaufführungen wie Cats, A Chorus Line, Tanz der Vampire oder Elisabeth.

Materiallage und Archivierungsalltag

Gabriele Fröschl, Leiterin der Österreichischen Mediathek erklärt: „Durch die Sicherung des Archivs der Vereinigten Bühnen Wien konnten die audiovisuellen Aufzeichnungen dauerhaft erhalten werden, bevor manche dieser Medien formatbedingt nicht mehr nutzbar sind. Deren Digitalisierung bewahrt diese flüchtigen Momente der Kulturproduktion für viele weitere Jahre und zeigt, wie essenziell das fachgerechte Bewahren dieser historischen Dokumente für die Forschung ist.“

Inventarisiert wurden von der Österreichischen Mediathek bislang sämtliche analogen Datenträger, von Tonbändern aus den 1960er-Jahren bis hin zu audiovisuellen Medien, deren Sicherung am Beginn des Archivierungsprozesses steht. Die Verfügbarkeit entsprechender Abspielgeräte für die Wiedergabe ist eine Voraussetzung. Bislang konnten 1.008 Audioaufnahmen inventarisiert werden. Ein Großteil davon sind Aufnahmen auf Magnettonbändern, der kleinere Teil, etwa 200 Stück, waren Mitschnitte auf Audiokassetten. 278 VHS-Kassetten wurden in speziellen VHS-Videoreinigungsgeräten behandelt, um sie digitalisieren und inventarisieren zu können.

Die Sicherung des analogen Bestands verlief weitgehend problemlos. Dennoch waren Maßnahmen notwendig, die über das simple Bandaufspulen mittels Bleistifts hinausgehen: Einige Audiokassetten mussten aufgrund ihres Alters oder ihrer Verschmutzung vor der Digitalisierung aufgeschraubt und in neue Hüllen transferiert werden, um eine Digitalisierung zu ermöglichen. Gelöste Klebestellen von Tonbändern – verursacht durch den damals üblichen manuellen Tonschnitt – konnten vom Digitalisierungsteam ohne größere Probleme behoben werden.


Die Sammlung Vereinigte Bühnen Wien an der Österreichischen Mediathek:
https://www.mediathek.at/vbw

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