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Es ist eines der bekanntesten Gebäude der Welt: das Opernhaus von Sydney. Vor 50 Jahren wurde es eröffnet – und von Beginn an bis heute ist ein Unternehmen für Bühnentechnik maßgeblich am Erfolg beteiligt: Waagner-Biro Stage Systems aus Österreich.

Für die einen ist es ein wunderschönes Postkartenmotiv, das Wahrzeichen Australiens, eine millionenfach besuchte Touristenattraktion. Für andere ist das Opernhaus in Sydney ein musikalischer Hochgenuss, eine Stätte, in der große Opern von großartigen Künstler:innen aufgeführt wurden und werden, in der Stars wie Ella Fitzgerald, Sting oder Bob Dylan ihr Talent zum Besten gaben. Und dann gibt es da noch eine Firma aus Österreich, die eine mehr als innige Beziehung zu dem monumentalen Gebäude hat, vor allem mit dessen Innenleben, das sie zur Eröffnung des Hauses vor 50 Jahren in beachtlichem Maße mitgestaltete: Waagner-Biro Stage Systems. 

Wie alles begann

Dass das australische Opernhaus und das österreichische Bühnentechnik-Unternehmen heuer Goldene Hochzeit feiern dürfen, hat mit einer Ausschreibung zu tun, die Waagner-Biro Stage Systems Ende der 1960er-Jahre vor der Einweihung des Gebäudes durch Königin Elizabeth II. gewann (und die den internationalen Durchbruch für das Unternehmen bedeutete): Waagner-Biro Stage Systems stattete die Oper mit einer Drehbühne (15 Meter Durchmesser) und zwei Bühnenpodesten (je 3,7 x 11 Meter) und Obermaschinerie aus. Nach vier Jahrzehnten aber zeigten sich am Opernhaus ein paar Alterserscheinungen, also wurde es einmal auf Herz und Nieren überprüft und entschieden, dass einige Spielstätten komplett zu modernisieren seien, inklusive der Bühnentechnik. Und weil das 40 Jahre zuvor mit dem österreichischen Unternehmen so gut geklappt hatte, folgte nach einer Ausschreibung der erneute Vertrauensbeweis: Waagner-Biro Stage Systems durfte wieder übernehmen. 

Maßgeschneiderte Lösungen

Vor sechs Jahren begannen die ersten Modernisierungsarbeiten am zweitgrößten der fünf Konzertsäle, dem Joan Sutherland Theatre (1547 Sitzplätze): Mehr als 80 neue Züge wurden von Waagner-Biro Stage Systems designt, geliefert und installiert. Eine der größten Herausforderungen: die Architektur. Die Oper in Sydney ist ein Gebäude von komplexer geometrischer Form, es gibt keinen einzigen geraden Träger. Also hieß es für Waagner-Biro Stage Systems: unkonventionelle Lösungen finden. 

Dafür gibt es ein paar eindrückliche Beispiele von der Sanierung der Konzerthalle („Concert Hall“), die auf die Arbeiten am Joan Sutherland Theatre folgten. „Aufgrund des Denkmalschutzes war etwa bei der Deckenkonstruktion besondere Vorsicht geboten“, erzählt Projektleiter Georg Seliger. Beim Einbau der Akustikbanner mussten Ausschnitte in die Decke aus Birkenholz gefräst und zusätzlich 360 Löcher für die unterschiedlichen Seilabgänge gebohrt werden. Und Platzmangel war sowieso ein Dauerthema, was nicht nur häufig zu einer Montage im gebückten Kriechmodus führte, sondern auch zu ausgeklügelten technischen Lösungen: „Alle Teile des Deckenrahmens wurden in Form, Winkel, Länge und Ausrichtung mit einer 3-dimensionalen Einstell-Flexibilität entworfen und gefertigt, um anschließend aufwendig im Dachgeschoss installiert zu werden“, berichtet Seliger. Um diese Herausforderung zu bewältigen, habe man von Beginn an mit BIM-Modellen gearbeitet. Zudem musste man mit Blick auf die verminderte statische Belastbarkeit des Gebäudes penibel auf das Gewicht jedes einzelnen Bauteils achten, es so weit wie möglich reduzieren. 

Anspruchsvoll war in der Konzerthalle – der mit mehr als 2500 Sitzplätzen größten Spielstätte des Opernhauses – auch der Einbau der Obermaschinerie. Neue Akustikreflektoren und 45 Akustikbanner für eine bessere Raumakustik wurden montiert, zudem 116 Winden installiert, die auf engstem Raum unter dem Dach der Konzerthalle platziert wurden. Zugleich wurde auch die Untermaschinerie komplett erneuert: etwa mit mehr als 24 halbkreisförmigen Podien und einem vierteiligen Sitzwagensystem mit der Besonderheit, die 46 Einzelsessel synchron umklappen zu können, um sie unter der Bühne zu verstauen. Allein in der Konzerthalle kam es zu einer beachtlichen Aufrüstung der Maschinerie mit über 280 computergesteuerten Antrieben, welche zentral über die C⋅A⋅T-Steuerung bedient werden. Die Generalsanierung der Konzerthalle ist abgeschlossen. Auch dank Waagner-Biro Stage Systems, die der Sydney-Oper „weitere erfolgreiche Jahre wünscht“, wie Projektleiter Georg Seliger sagt. 

-ce

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