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 Das neue Falco-Musical im Wiener Ronacher bringt das bewegte Leben des österreichischen Ausnahmemusikers als Pop-Show auf die Bühne. Besonders beeindruckend: die technische Umsetzung der Inszenierung. 

 Verdammt, er lebt noch! Die Premiere von „Rock Me Amadeus – Das Falco Musical“ im Wiener Musical-Theater Ronacher beweist erneut: Das Leben des großen österreichischen Popstars eignet sich stets für bewegende Kunstproduktionen. Auch im Oktober 2023. Obwohl, geht es nach der Pressekritik, ist diesmal fast das Bühnenbild der heimliche Star. 

„Mit meinem wunderbaren internationalen Kreativ-Team, teilweise selbst Freunde und Wegbegleiter von Falco, und unserem großartigen Cast ist dieses Projekt etwas Besonderes geworden und hat, hoffentlich ganz in Falcos Sinn, seinen Geist ein Stück weit auferstehen lassen“, sagt Intendant Christian Struppeck. Als Intendant der Vereinigten Bühnen Wien hat Struppeck das Stück mit der Falco-Privatstiftung und mit langjährigen Wegbegleiter:innen des Musikers entwickelt. Dabei hat das internationale Team vor allem bei Bühnen- und Lichttechnik alle Register gezogen. Das Musical ist eine Hightech-Show geworden. 

Fulminante Bühnendeko 

Allen voran steht das steuerbare Bühnenbild: Die auf der Bühne fahrenden Dekorationsteile bewegen die Techniker:innen mit acht Antriebseinheiten und einem eigenen Steuerpult aus der Distanz. Die Bewegungen der Teile haben sie dabei teils einzeln und teils gemeinsam programmiert. Im gesamten Stück werden über dieses Pult 71 Bewegungen ausgeführt. Die GreenMotion-Bühnenantriebe sind in den Dekorationen verbaut und werden kabellos über Funkverbindungen angesteuert. Die Einhaltung der Fahrspuren gewährleisten Führungen im Boden. „Mit unserer Weltpremiere möchten wir Falcos Leben auf eine ganz außergewöhnliche und authentische Weise würdigen, unserem Publikum seine starke Musik, aber auch den sensiblen Künstler und Menschen Hans Hölzel näherbringen und eine sehr persönliche Seite von ihm zeigen“, erklärt Christian Struppeck. Ein entscheidendes Stilmittel dafür ist ein knapp acht Meter großer Kopf. Die etwa 2.500 Kilogramm schwere Stahlkonstruktion ist mit Styropor und Stoff bildhauerisch gestaltet. Darin sind zwei Antriebseinheiten verbaut, sodass sich der Kopf um die eigene Achse drehen kann. Die Steuerung für einen Autositz im Kopf, der nach oben und unten fährt, übernimmt ein Darsteller selbst. Der Kopf wiederum wird vom Schnürboden gesteuert. In einer Szene fährt der Kopf über ein Hubpodium von der Unterbühne hoch, gefolgt von einem Bandwagen. Es sind gestalterische Details wie diese, durch welche die Inszenierung ein Highlight für ein technisches Fachpublikum darstellt. 

Vereinigten Bühnen Wien präsentieren ROCK ME AMADEUS - DAS FALCO MUSICAL.Buch: Christian Struppeck, Musik, Liedtexte & Kreative Berater: Rob Bolland & Ferdi Bolland, Musik: Robert Ponger, Musical Supervisor & Supervision: Michael Reed, Orchestrierung: Roy Moore & Michael Reed, Regie Andreas Gergen, Choreografie: Anthony van Laast, Bühnenbild: Stephan Prattes, Kostümbild: Uta Loher & Conny Lüders, Lichtdesign: Howard Harrison, Sounddesign: Thomas Strebel, Videodesign: Douglas OConnell, Konsulent: Markus Spiegel & Robert PongerMit:Moritz Mausser (Hans), Alex Melcher (Alter Ego), Katharina Gorgi (Isabella), Andreas Lichtenberger (Horst), Franz Frickel (Markus), Tania Golden (Maria), Simon Stockinger (Billy) und Martin Enenkel (Hansi)Weltpremiere 7. Oktober 2023 im Ronacher Theater

2.500 Kilogramm wiegt der acht Meter große Kopf, der aus der Unterbühne hochfährt. Foto: VBW / Deen van Meer  

LED als neue Konvention 

Daneben ist auch die Lichttechnik besonders innovativ und aufwendig. Das Inszenierungsteam setzt hier ausschließlich auf LED-Scheinwerfer, konventionelle Scheinwerfer haben ausgedient. Besondere Herausforderung für die 200 Movinglights sind die vielen Spiegelflächen im Bühnenbild. Zum ersten Mal kommt hierbei im Ronacher ein Zactrack-System zum Einsatz, das die Darsteller:innen automatisch per Tracker verfolgt. Das funkbasierte System funkt mit zehn im Raum verteilten Ankern die Positionsdaten an einen Zactrack-Server. So können die Scheinwerfer die jeweilige Person automatisch verfolgen. Besonders praktisch: Auch die Tontechnik kann das System nutzen. Die Mitarbeiter:innen vom Ton greifen die OSC-Daten ab und ermöglichen dadurch positionsgenaues Hören. Weil die Crew technische Potenziale derart geschickt nützt, ist die Bühnenshow zu einem gelungenen Event geworden. Eine Bühnenshow, die dem bewegten Leben des Ausnahmekünstlers Falco mehr als gerecht wird. 

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Regisseur Andreas Gergen und Darsteller Moritz Mausser mit dem Intendanten Christian Struppeck. Foto: Katharina Schiffl  

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