Der Parkplatz vor der Burg verwandelt in einen imaginären Raum
Die zentralen Bausteine des Bühnenbildes von Kubelka bilden menschengroße Skulpturen aus Marmor, die in einem Wasserbecken stehen. Sie sind eine visuelle Brücke vom Jetzt in die Antike. Im Licht des niederländischen Lichtgestalters Nico Kraeima-Stix verwandelt sich der Parkplatz vor der Burg in einen imaginären Raum: In diesem Kunstlabor, das zugleich ein Garten der Lüste ist, fließen die Grenzen zwischen Göttlichem und Menschlichem, zwischen Sein und Schein, Realität und Irrealität.
Internationales Künstler*innen-Team
Zusammen mit einem internationalen Künstler*innen-Team aus den unterschiedlichen Kunst-Sparten soll es gelingen, Kleists brillante Bearbeitung des historischen Stoffes „Amphitryon“ neu zu erzählen. In einem Klangraum des russischen E-Musikers Patrick K.-H. bespielen Jakob Seeböck, Gregor Seberg, Larissa Fuchs und Daniela Golpashin gemeinsam mit dem spanischstämmigen Tänzer Miguel Ángel Collado das Wasserbecken und die menschengroßen Mamorskulpturen. Das Kostümbild von Elisabeth Strauß unterstützt das Spiel der Protogonist*innen bei ihrer Transformation.
Neuinterpretation von Kleists „Amphitryon“
Alexander Paul Kubelka interpretiert die Geschichte des thebanischen Feldherrn Amphitryon, seiner Gattin Alkmene und des listigen Göttervaters Jupiter, der in menschlicher Gestalt Verwirrung stiftet, neu. Mit Alkmene als bildender Künstlerin, erschafft er eine starke, unabhängig handelnde Frauenfigur. Sie, die ihre Traumwelten, ihre Götter, selbst zu erschaffen scheint, steht im Zentrum des Geschehens. In Kubelkas Kunstlabor entsteht so eine tiefgreifende Verschmelzung realer und surrealer Welten.
Die Kunst ist ein Katalysator für Verwandlung und Veränderung
„Die globalen Krisen der Gegenwart erfordern, dass wir uns selbst verwandeln und verändern, ob wir das wollen oder nicht. Die Kunst ist dabei ein wesentlicher Katalysator, der das Ich im Wandel auf spielerische Weise möglich macht.“ Alexander Paul Kubelka, Intendant der Sommerspiele Perchtoldsdorf und verantwortlich für Regie, Bühne und Steinplastik.
„Die Tücher der Arachne“ aus Ovids Metamorphosen – eine Inspirationquelle für das Bühnenbild
Als Inspiration für das Bühnenbild dienten Kubelka „Die Tücher der Arachne“ aus Ovids Metamorphosen. Arachne, eine Top-Künstlerin der Antike, hat laut Ovid in einem Wettbewerb mit der Göttin Athene Tücher gewebt, auf die sie unter anderem Jupiters Verwandlungsszenen gestickt hat – u. a. wie der Gott Jupiter sich in Amphitryon verwandelt, um so Alkmene zu besuchen!
“Diese Tücher symbolisieren die transformative Kraft der Kunst und Mut zur Veränderung des Ich. Sie sind eine Metapher für die ewige Natur des kreativen Prozesses. Meine Marmorskulpturen, in denen sich der Stein selbst zu transformieren und zu fliegen scheint, sind inspiriert durch die kunstvollen Tücher der Arachne. Es ist faszinierend, dass das Kunstwerk selbst den Göttern als Katalysator zur eigenen Verwandlung diente.” Alexander Paul Kubelka
Weitere Vorstellungen
4.7., 5.7., 6.7., 11.7., 12.7., 13.7., 17.7., 18.7., 19.7., 20.7., 24.7., 25.7., 26.7., 27.7.2024 – um jeweils 20 Uhr
Burg Perchtoldsdorf, Burghof, Leonhardiberggasse 2, 2380 Perchtoldsdorf
ONLINE-KARTEN www.sommerspiele-perchtoldsdorf.at
RESTKARTEN ab 19 Uhr an der Abendkassa sowie telefonisch unter+ 43 664 84 25 361.