Alle zwei Jahre wechseln bei den Bregenzer Festspielen die Produktion und das Stück am See. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bregenzer Festspiele wird 2024 die Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber auf der Seebühne zu sehen sein. Dafür braucht es ein neues Bühnenbild, neue Kostüme und Requisiten, die von den hauseigenen Abteilungen der Bregenzer Festspiele gefertigt werden. Seit diesem Jahr passiert das in neuen Werkstätten, die das Arbeiten erleichtern und mehr Platz bieten. Besonders großen Unterschied hat das bereits im Winter für die Kaschur- bzw. Fertigungstechnik-Abteilungen gemacht.
Diese können nun in der neuen Montagehalle direkt am Bodenseeufer die Kulissen produzieren. „Das Grundgerüst aus Stahl und Holz wird für die meisten Kulissenteile direkt bei den beauftragten Vorarlberger Firmen hergestellt. Aber der Zusammenbau, die Kaschur und die Fertigstellung erfolgen jetzt in unserer Montagehalle direkt am Bodenseeufer“, erläutert Technikdirektor Wolfgang Urstadt. „Das vereinfacht den Transport der Kulissenteile auf die Seebühne.“ Da nun genügend Platz vorhanden ist und die Teile nicht mühsam verbracht werden müssen, gibt es bei vielen Kulissenteilen keinen Grund, sie mehrmals zu zerlegen, sondern vieles kann in voller Größe und Pracht gelagert werden.
Färbearbeiten
Eine ähnliche Änderung gab es auch für die Kostümabteilung, die in eine neue Werkstatt ziehen durfte. Leiterin der Kostümabteilung Lenka Radezky-Kupfer berichtet: „Für ‚Der Freischütz‘ wurden dieses Jahr 180 Kostüme und über 2.500 einzelne Kostümteile produziert. Daran wird seit zwei Jahren gearbeitet. Während der Saison wird die Kostümabteilung auf 65 Mitarbeiter:innen aufgestockt.“ Produktion, richtige Lagerung und Bearbeitung der Kostüme brauchen entsprechenden Platz. Viele der 180 Einzelstücke wurden für die Produktion lackiert bzw. gefärbt – auch das macht das Team der Bregenzer Festspiele im Haus in neuen Werkstätten. Für eine effiziente Planung wurden beim Bau der Werkstätten schon frühzeitig alle externen Unternehmen mit eingebunden, um gemeinsam möglichst gute Lösungen zu erarbeiten. Feige Lackieranlagen etwa stellte für die neuen Räumlichkeiten der Kostümfärberei zwei Farbnebelabsauganlagen zur Verfügung. „Wir haben hierfür eine individuelle Lösung konzipiert, die optimal in den Raum integriert werden konnte und dabei auch die zur Verfügung stehenden Luftvolumenströme der Haustechnik berücksichtigt. Das Ergebnis ist ein optimaler Arbeitsraum, in dem die Kostüme rundherum bearbeitet werden können und wo die dabei entstehenden Farbnebel jederzeit effizient abgesaugt werden“, so Rosalie Feige-Thomas von Feige Lackieranlagen.
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