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Peer Gynt in Helfenberg: Packendes Theater in der Kultur-Fabrik.

Reiche Aussattung, viele Ideen, eine kurzweilige Inszenierung. Foto: Kulturfabrik Helfenberg

Auch ein schwieriger Stoff kann spannend sein. Auch und gerade in der Provinz. So gesehen hat Helfenberg im Mühlviertel gute Voraussetzungen und erfüllt regelmäßig die immer höher gesetzten Erwartungen. Im Vorjahr erhielt das Theater Helfenberg in der alten Textilfabrik für die Produktion „Shakespeare in Love“ sogar den prestigeträchtigen Bühnenkunstpreis des Landes Oberösterreich.

Eine kurzweilige Interpretation von Henrik Ibsens „Peer Gynt“ hat dieses Jahr wohl ähnliche Chancen. Die Handlung: Der gleichnamige Protagonist fantasiert und schwindelt sich durch sein Leben, um am Ende dort anzukommen, wo alles so gut begonnen hätte.

Peer Gynt ist in der Kulturfabrik Helfenberg Ljubiša Lupo Grujcic, der im Zivilberuf an der Josefstadt engagiert ist. Er zeigt, wie wandlungsfähig das Leben sein kann und wie wandlungsfähig auch er selbst. Gleichbleibend nur das ewige Ziel: Kaiser zu sein.

Der junge Peer Gynt, Sohn der verwitweten und verarmten Bäuerin Åase, lebt auf dem Hof seiner Mutter. Peer erzählt gerne Lügenmärchen, und die Mutter weiß nicht recht, wie sie damit umgehen soll, hat er doch das Geschichtenerzählen von ihr gelernt. Peer weiß, dass er insgeheim von den anderen ausgelacht wird, weil er ein Lügner und Prahlhans ist. Im Gras liegend und ins Blaue starrend, fantasiert er sich eine Zukunft als Kaiser zurecht, in der er von allen geachtet wird. Nur Solvejg, ebenso arm wie Peer, mag ihn.

Mit den Trollen im Gebirge

Das Spiel mit der Lüge und der Wirklichkeit erlebt Peer im Laufe seines Lebens, er lebt bei Trollen, im Gebirge, in Marokko und Ägypten. Er wird reich, verliert wieder alles, immer auf der Suche nach „seinem“ Leben, in dem er Kaiser ist. Viele Frauen begegnen ihm auf seiner abenteuerlichen Reise, werden von ihm benutzt und wieder verstoßen. Nach vielen Jahren kommt er wieder bei einer Hütte in den Bergen an. Und endlich, am Schluss seines Lebens, findet er die Kraft, „mittendurch“ und nicht mehr „außen herum“ zu gehen. Er trifft Solveijg wieder, die er am schlechtesten behandelt hat, sie hat ihr ganzes Leben auf ihn gewartet. Sein Kaisertum findet er schlussendlich in Solvejgs unerschütterlicher Liebe.

In den weiteren Rollen: Katharina Bigus | Constanze Rückert | Katharina Schraml | Christoph Griesser | Sven Sorring | Markus Weitschacher | Peter Malzer | David Baldessari (Livemusik) | Hannah Brillinger | Monika Lombardi | Fritz Pröll | Dominik Revertera.

Inszenierung und Stückfassung: Andreas Baumgartner
Musikalische Leitung: David Baldessari
Bühnenbild: Harald Bodingbauer
Kostüm: Angelika Daphne Katzinger
Choreographie: Lena Hacker-Setzwein
b: Helmut Janacs, Werner Hofbauer
Regieassistenz/Abendspielleitung: Johannes Starmühler
Maske: Bianca Fenzl-Singer
Produktionsleitung: Gabriele Revertera, Florian Eschelbach
Produktion/Ticketing: Elisabeth Wolkerstorfer

www.theaterinderkulturfabrik.at

(hst)

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